Der missgünstige Gutachter

Academics hat einen längeren Beitrag über diese Spezies. Beliebt ist in der Tat die “Too Hot or Too Cold”-Methode: Ein DFG Gutachter schreib mir mal, ich sei noch nicht durch Forschung auf dem anvisierten Gebiet hervorgetreten. Dabei ist das doch eigentlich kein Ablehnungsgrund, sondern ein Zeichen für Innovationsfreude. Bei Academics liest es sich dann jedenfalls so

Der Gutachter sucht im Antrag einen Aspekt, der besonders stark vertreten ist und beklagt dann vehement, dass der gegenteilige Aspekt zu schwach betont wird. Das könnte so aussehen:
Theorie vs. Praxis: “Der Antrag hat einen eindeutigen Schwerpunkt in der Theorie (Praxis). Leider kommt die praktische (theoretische) Perspektive viel zu kurz.”
Zu wenige vs. zu viele Beispiele: “Der Antrag enthält zu wenige Beispiele, um die Absichten klarzustellen./Der Antrag enthält zu viele triviale Beispiele, welche den Lesefluss und die Verständlichkeit behindern.”
Zu wenige vs. zu viele Experimente: “Das Arbeitsprogramm sieht zu wenige praktische Experimente vor; die Evaluierung steht somit auf sehr tönernen Füßen./Das Arbeitsprogramm besteht im Wesentlichen aus Fingerübungen; Konzeption und wissenschaftliche Diskussion kommen viel zu kurz.” …

Die Methode scheint also doch System zu haben…