Homo hominem lupus

Der BILD Blog hat eine fiese Zusammenstellung von Leserreaktionen auf die Flüchtlingsberichterstattung. Offensichtlich haben wir nur eine sehr dünne Zivilisationsschicht, ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, kein Mensch, wenn man sich nicht kennt.

Erschreckend ist jedenfalls auch, was Kilian Kleinschmidt, der ehemalige Leiter des  Flüchtlingslager Zaatari an der syrisch-jordanischen Grenze mit mehr als 100 000 Bewohnern, zu berichten hat. Er beschreibt in einem neuen Buch die Menschen im Lager als hochgradig aggressiv.

Auch in Deutschland kommt es in den völlig überfüllten Aufnahmelagern immer wieder zu Gewalt.
“Die Leute müssen sich in der Masse behaupten, das ist eine Extremsituation. Dazu kommt, dass Flucht traumatisiert und die dunklen Seiten eines Menschen hervorbringt. Wir wollen gerne überall den Gemeinschaftsmenschen sehen. Aber dort, in der Masse, geht es ums pure Überleben. Für alle. Die einen werden aggressiv, die anderen geben sich auf und werden überrollt. Gemeinschaftsdenken gibt es da ziemlich wenig … Seitdem ich Kriege so dicht miterlebt habe, beobachte ich meine Mitmenschen mit mehr Misstrauen. Ich frage mich: Wie würde der oder die sich jetzt verhalten, wenn es Krieg geben würde? Und ich weiß, dass mir 90 Prozent der Menschen auf den Kopf hauen würden, um nach vorne zu kommen.

q.e.d.