Der Schiedsrichter (6000 Tote XXII)

Das also glauben die Deutschen, Stand 10.2. 17:30. Zweifel an der Datenbasis habe ich wenig, aber massive Zweifel an der Auswertung und an der Interpretation der Studien.

Zweifel habe ich auch an Journalisten, die eindeutig für oder gegen Personen Stellung beziehen. In dem Fall Ulrich Schnabel, der in der ZEIT meint, dass die Fachleute unsichtbar sind. Das sind sie natürlich nur für jemanden, der selbst blind ist. Am besten liest man deshalb auch nur die Kommentare unter seinem Artikel

Leider haben es die Wissenschaft und die Medien nicht geschafft, eine differenzierte und nachvollziehbare Argumentation in die öffentliche Diskussion zu bringen.
Es wird z.B. fast nie zwischen NOx und Feinstaub unterschieden. Der Zielkonflikt zwischen einer Reduktion des CO2-Ausstosses und der Verringerung der NOx-Belastung wurde nicht thematisiert. Die Diskrepanz zwischen den Grenzwerten am Arbeitsplatz und an der Strasse wurde nicht nachvollziehbar erläutert. Ebenso wurde nie erklärt, warum die Messwerte so weit auseinanderklaffen. In München liegen zwischen der offiziellen Statistik und den Messungen der Stadt Unterschiede von ca. 50%. Ein weiterer Widerspruch entsteht, weil vergleichbare Länder völlig unterschiedliche Grenzwerte fordern. Diese Faktenlage ist unstimmig. Anstelle dies sachlich aufzuklären, überwiegen leider auch in Qualitätsmedien ad-hominem Argumente. Warum soll ein Lungenfacharzt nicht qualifiziert sein, eine Aussage zu Lungenerkrankungen zu machen? Die Vielschichtigkeit des Themas erfordert doch gerade, dass Epidemiologen, Mathematiker, Ärzte, und Ingenieure zusammen wirken müssen.

Ist nun die Mortalität in München und Stuttgart erhöht oder erniedrigt? Quelle: https://rp-online.de/leben/gesundheit/news/menschen-aus-stuttgart-und-muenchen-werden-am-aeltesten_aid-15609479

Es hat lange gedauert, aber nun geht es endlich mit einer sinnvollen Strategie weiter.

Die Kritik von mehr als 100 deutschen Lungenärzten an den geltenden Stickoxid- Grenzwerten im Kontext mit Dieselfahrverboten hat hierzulande heftige Diskussionen ausgelöst. Die Wissenschaft hat zunächst nur zögerlich Stellung bezogen, und geblieben ist bei vielen das ungute Gefühl, nicht zu wissen, was denn richtig ist. In solchen Fällen ist die Autorität der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) gefragt. Ihr kommt die Rolle des Politikberaters zu. Vergangene Woche hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Leopoldina um Stellungnahme in Sachen Dieselgrenzwerte (/wirtschaft/article184435460/Fahrverbote-Diesel-Grenzwerte- auf-wackliger-Grundlage.html) gebeten. Professor Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie in Halle und von 2008 bis 2010 Präsident des Robert-Koch-Instituts, erklärt im Interview, wie und bis wann die Leopoldina zu einem Ergebnis kommen wird.