Was tun? 6000 Tote (XXXI)

Das DÄ fasst zusammen, was man mit wissenschaftlich gesicherten Daten machen kann,  um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.

In den letzten Jahren wurden weltweit diverse Gesetze und Programme mit dem Ziel eingeführt, die Luftverschmutzung durch Feinstaub, Stickstoffoxide und andere Schadstoffe zu reduzieren. Dazu zählen beispielsweise regulatorische Maßnahmen gegenüber der Industrie, die Einrichtung von Umweltzonen, die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs sowie Verbote oder Einschränkungen bei der Verbrennung von Holz oder Kohle in Privathaushalten. Doch zeigen solche Maßnahmen auch die gewünschte Wirkung?
Bisher fehlte eine Analyse, welcher in systematischer Weise die Auswirkungen von Interventionen auf die Luftverschmutzung und deren gesundheitliche Folgen untersucht hat. Einen solchen Review hat die Cochrane Collaboration nun vorgelegt. Hierfür wurden 42 wissenschaftliche Studien (Stichtag 31. August 2016) mit Blick auf Mortalität, Morbidität und die Konzentration diverser Schadstoffe analysiert. Mit dem Ergebnis, dass angesichts der Heterogenität der Interventionen, Endpunkte und Methoden, keine allgemeingültigen Schlussfolgerungen über die Wirksamkeit der untersuchten Maßnahmen abzuleiten sind.

Leider ist es aber nicht viel, was die Cochrane Autoren hier finden. Manchmal muss man auch im politischen Handeln Folgen antizipieren, ohne dass gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen.

Wann wird man endlich einsehen, dass die Wirtschaft und auch der Verkehr nicht unendlich weiter wachsen kann (George Monbiot)?

Ein System, das auf permanentem Wachstum basiert, kann nicht ohne Peripherie und ohne ein Außen funktionieren. Es muss immer einen Bereich geben, der ausgebeutet wird … sowie einen Bereich, in dem die Kosten in Gestalt von Müll und Verschmutzung entsorgt werden. Da das Ausmaß an wirtschaftlicher Aktivität so lange zunimmt, bis der Kapitalismus alles durchdringt, von der Atmosphäre bis zum Meeresgrund, wird der gesamte Planet zu dem Bereich, der geopfert wird …Das treibt uns in einem derartigen Ausmaß der Katastrophe entgegen, dass die meisten Menschen es sich überhaupt gar nicht vorstellen können. Uns droht ein wesentlich größerer Zusammenbruch unseres lebenserhaltenden Systems als Kriege, Hungersnöte, Seuchen oder Wirtschaftskrisen allein ihn je verursachen könnten – selbst wenn er wahrscheinlich alle diese vier Plagen mit beinhaltet. Gesellschaften können sich von solch apokalyptischen Ereignissen wieder erholen, nicht aber vom Verlust von Lebensraum, einer artenreichen Biosphäre und einem lebensfreundlichen Klima … Das zweite bestimmende Element ist die bizarre Annahme, jemand habe ein Anrecht auf einen so großen Teil des natürlichen Reichtums der Erde, wie er sich mit seinem Geld kaufen kann.