Was ist eigentlich Meinung, was ist Tatsachenbehauptung?

Volker Kitz erklärt den Unterschied

Was ist eine Meinung? Eine Meinung gibt ein persönliches Werturteil wieder. Das wesentliche Merkmal der Meinung ist: Sie kann nicht “richtig” oder “falsch” sein, man kann sie nicht überprüfen. Das unterscheidet die Meinung von der Tatsachenbehauptung. Sage ich: “Mein Nachbar prügelt seinen Hund”, lässt sich diese Äußerung überprüfen, ist also eine Tatsachenbehauptung. Sage ich hingegen: “Der Lebenswandel meines Nachbarn ist inakzeptabel”, lässt sich das nicht überprüfen. Andere können das anders sehen. Es ist eine Meinungsäußerung.

Das ganze ist deshalb so schwierig weil zuweilen Meinung und Tatsachenäußerung direkt in einander übergehen. Über eine Tatsachenbehauptung lässt sich manchmal sehr einfach auch eine Meinung transportieren.

Tucholskis “Soldaten sind Mörder” beinhaltet die Tatsache, dass Soldaten unter bestimmten Voraussetzungen andere Menschen töten (die Aussage ist also durch Art. 5 Abs. 1 GG gedeckt …).
Allerdings muss die Tatsache an sich stimmen. Mit unwahren Aussagen kann man sich nicht auf Meinungsfreiheit berufen.