Bei einer Radtour von München nach Berlin Ende Juni 2021 habe ich wegen einschlägiger Vorschriften für Hotels und Campingplätze fast täglich ein neues Testzentrum gesucht.
Bei den insgesamt 7 Schnelltests gab es dabei in jedem Bundesland andere Regelungen – einmal durfte ein Test nur 24h alt sein, dann wieder 72h oder es gab wie in Berlin überhaupt keine Testpflicht.
An einer Rezeption bekam ich selbst das Testkit in die Hand. Einmal sollte ich nur an dem Stäbchen lutschen, zweimal wurde nur die vordere Nasenhöhle abgestrichen, zweimal die Tonsillen; einmal war es nur eine kurze Schleimhautberührung, einmal wurde mir fast ein Loch in die Rachen hinterwand gebohrt.
Das Argument für die deutschen Testzentren war (trotz der bald erkannten Betrugsanfälligkeit), daß man Tests sonst nicht hätte flächendeckend ausrollen können.
Ich glaube allerdings dass das nicht so ganz stimmt. Schnelltests sind alle mit Barcode versehen, damit eindeutig registrier- und zuordenbar. So funktioniert jedenfalls die Tiroler Methode, bei der auf einer Webseite selbst durchgeführte Tests mit ID eingetragen und damit entwertet werden.
Vorteile dieser Methode: genauso viel oder so wenig vertrauenswürdig wie die Testzentren, leicht überprüfbar ob die Nummer wirklich entwertet wurde, zentral auswertbare Tests und – siehe oben – technisch auch nicht schlechter als die Testzentrum, jedenfalls bei immenser Kosteneinsparung. Dazu kommt die Zeitersparniss, besseren Datenschutz sowie keine zusätzliche Infektionsgefahr im Testzentrum.