05.01.2014

Ferrotypien


Auch heute noch sind Ferrotypien sind faszinierend, die nicht mit irgendwelchen Apps, sondern mit originaler Chemie gemacht werden wie durch den Fotografen Michael Shindler in San Francisco.
Es sind alles Unikate, erst wird eine iod- und bromsilberhaltigen Kollodiumschicht auf einem Eisenblech aufgetragen, das dann mit einer Sinar Großformatkamera belichtet wird. Das Negativ erscheint vor dem dunklen Hintergrund des Blechs als lichtwertrichtig. Wegen der minimalen Schärfentiefe sehen die Portraits extrem kondensiert aus,

Lomographie.de erklärt daß die Ferrotypie auf Ambrotypie basiert, die

in Frankreich, von Adolphe-Alexandre Martin, der die Arbeit seiner Graveure beschleunigen wollte, 1853 erfunden und eingeführt. Martin tauschte die Glasplatte, die bei der Ambrotypie verwendet wird, gegen eine schwarze Metallplatte aus und beschichtete sie mit Kollodium. Die Platte wird dadurch vor dem Gebrauch sensibilisiert. Das Resultat ist ein Positivbild, das später sehr einfach graviert und dann zum Druck weiter verwendet werden kann.

Es scheint nun immer mehr Fotografen zu geben, welche diese Technik wieder entdecken. Kein Wunder, Webseiten wie photosniff erklären die Technik sehr genau, einschliesslich des Kollodium Rezeptes von dem es auch weniger toxische 4×5′ Kits zu kaufen gibt. Würde ich auch gerne mal ausprobieren.

TinType Photography des Kalamazoo Valley Museums:

Mark Osterman von George Eastman House absolut stilgerecht:

Und zum Schluss ein gedrucktes Interview mit Shindler sowie ein Video:

Sammeln kann man Ferrotypien natürlich auch…