19.01.2014

Wo Bild und Film in einander übergehen


Der Spiegel zeigte vor kurzem ein Feature über Adam Magyars Videokunst, hier ein Auszug aus “Stainless” auf Vimeo:

Lischka vom Spiegel meinte dazu

Den Film hat der in Berlin lebende Magyar mit einer High-Speed-Industriekamera und selbst geschriebener Software geschaffen. Die Kamera kann bis zu 100.000 Einzelbilder in der Sekunde aufzeichnen.

Und später dann noch

Die Kamera zeichnet in derselben Zeit 56-mal so viele Einzelbilder auf wie eine normale Videokamera, so entsteht der Zeitlupeneffekt, der die auf dem Bahnsteig stehenden Menschen völlig bewegungslos und mit erstarrter Mimik zeigt.

Mal abgesehen von dem Widerspruch dass 25*56 nicht 100.000 sondern 1.400 Frames sind, glaube ich rein optisch eher an 1.000 Frames, wobei die auch noch interpoliert sein können.

Statt Kamera Eigenbau und zwei Jahren Programmierei würde ich hier eher 1 Tag eine Red One leihen, die 120 Frames pro Sekunde schafft. Das kann man in der Postproduction mit Twixtor oder Avidemux locker auf 1000 Frames interpolieren.
Es käme natürlich auf den Beweis an, aber ein Beispiel von einer Canon 7D aus dem Jahr 2011 zeigt, was man selbst  ohne den Magick Latern Hack schon möglich war

Ich weiss auch sonst nicht so recht, was man da entrauschen muss, das gäbe bei mir auch noch bei ISO 2500 absolut brauchbare Frames. Und wenn ich mir den Schärfeverlauf der Einzelframes ansehe, komme ich bei dofmaster und geschätzten 35 mm KB Brennweite bei Magyar auf f=11 und Fokusabstand von 3 m mit Nahgrenze 1,6 m und Ferngrenze 16,7m.

Erinnert mich alles sehr an “Bezaubernde Jeannie“, die schon 1966 die Zeit anhalten konnte.