Sagen wir so – es geht auch ohne. Man kann kameraseitig mit 200 ISO, 1/200 und f8 anfangen und dann je nach Histogramm und Bildeindruck die Wattzahl der Blitzröhre herauf oder herunterdrehen. Aber wenn man Umgebung und Blitzlicht balancieren, sein Model nicht durch 20 Testshots blenden will oder womöglich das Setup später nochmal braucht, dann geht es nicht ohne Blitzbelichtungsmesser.
Ich habe seit Jahren einen Sekonic L-358 (JC11 Seriennr), mit dem Generationen von Fotografen gearbeitet haben. Das einzige und wirklich einzige Problem ist nur, dass der Sekonic über eine X Sync Buchse und Spiralkabel den Funk für die Blitze auslöst. Man kann zwar für Pocketwizards ein Funkmodul kaufen, das in den freien Slot des Sekonic passt, aber nachdem mir bei den Pocketwizards mehrfach der Kunstoffuss abgebrochen ist und sie auch sonst mal öfter Aussetzer haben, wollte ich nicht mehr mit dem System arbeiten.
Bleiben also meine Yongnuos der ersten Generation von 2008 mit denen ich ohne Leistungsregelung, dafür aber sehr zuverlässig alle Nikon Speedlights aber auch die Bowens Blitze steuern kann.
Seit letzter Woche kann der Sekonic nun auch die Yognuos direkt zünden dank einem eingebauten Funkmodul des Ingenieurbüros jpi electronic solutions in Happurg bei Nürnberg, das auf alle Sekonic passt, die für den EU Markt produziert wurden
Nach Einsetzen des Moduls in den freien Slot erscheint ein extra (drittes) Menü mit Blitzsymbol, das mit gedrückter Mode Taste und dem Einstellrad ausgewählt wird. Nachdem mit “ch”annel der Kanal ausgewählt wurde, kann dann mit der Messtaste der Blitz ausgelöst werden. Genial. Kanal 1 entspricht dabei der Empfänger Einstellung mit allen Dip Schaltern auf Null (alle restlichen Kobinationen stehen in der Bedienungsanleitung).
Die Reichweite ist minimal geringer, als bei den original Yongnuo RF-602 Sendern, das Sekonic Gehäuse schirmt also geringfügig ab. 20 Meter Distanz geht aber noch gut. Das Extragewicht von 4 g merkt man jedenfalls nicht.
Die Stromversorgung geht über die eingebaute Sekonic Batterie, das sind ca 1.3 mA in Bereitschaft und max. 15 mA im Sendebetrieb, der aber weniger als 1 ms anhält. Alles kein Problem bei einer Akkukapazität von 1400 mA. Bei den anderen Messmodi des Sekonic ( Dauerlicht oder Blitzlicht ohne Funk) wird das Modul komplett abgeschaltet, der Sekonic sollte also immer wieder nach der Arbeit zurück auf Umgebungsmessung gestellt werden.
Fazit: Das Yognuo Sendemodul ist ein “Must Have” für den Sekonic L-358!