Die Terminologie ist schon etwas seltsam “ein Foto schiessen”. Als ob es darauf ankäme, etwas zu erlegen. Ich erinnere mich daran, mal bei einer Westlicht Auktion eine Hasselblad gesehen zu haben, die in der Tat einen Abzug wie ein Gewehr hatte.
Das Schiessen spukt in den Köpfen vieler Fotografen herum. So auch bei einem Artikel auf Petapixel im letzten August. In der Tat gibt es Fotografen als Kriegsberichtserstatter, spätestens seit dem Irakkrieg ganz offiziell als “embedded” gefördert und kaum von Soldaten zu unterscheiden. Fotografie wurde schon immer instrumentalisiert und kann Abscheu hervorrufen oder auch glorifizieren, ganz nach Wunsch.
Was Bilder auslösen, muss man sich deshalb als Fotograf auch fragen lassen. Susan Sontag hat Recht mit “Photographs of an atrocity may give rise to opposing responses.” Fotografie ist nicht unschuldig, es ist mehr als ein paar Pixel, es ist eine Aussage über die Wirklichkeit.