07.05.2019

Räumliche Bilder I – eine Anleitung in 10 Schritten


Es ist eine schwierige, wenn nicht sogar die schwierigste Aufgaben in der Photographie, 3D Objekte in 2 Dimensionen abzubilden. Aus den vielen Diskussionen dazu (1, 2, 3, 4, 5) zur räumlichen Darstellung, auch “Zeiss-Pop” genannt, fasse ich hier die wichtigsten Punkte zusammen.

(1) Alles ist subjektiv: 3D Wahrnehmung entsteht im Hirn des Betrachters.
(2) Das Objekt im Vordergrund sollte gross aber sollte nicht zu gross sein 7, dabei klare Kanten zum Hintergrund haben
(3) Bunte, vom Hintergrund abgesetzte Farben sind von Vorteil. Rot erscheint dabei näher als blau.
(4) Das Objekt sollte kontrastreich und in mittlerer Distanz zur Kamera stehen.
(5) Das Licht sollte am besten diffus von hinten seitlich kommen, mit Schattenwurf zum Betrachter. Das Objekt sollte dabei aber noch genügend Frontlicht haben ohne aber direkt angestrahlt zu wirken.
(6) Ein weich zunehmender, am besten etwas sprunghafter Unschärfeverlauf zum Hintergrund ist wichtig. Optimal ist, wenn der Verlauf der Schärfe hinter dem Objekt zu sehen ist und der Hintergrund dann deutlich dahinter liegt.
(7) Das Objekt muss nicht übermässig freigestellt sein, auch muss der Hintergrund nicht vollständig verschwimmen. Wichtig ist allerdings, dass das Objekt selbst komplett freigestellte ist.
(8) Ein perspektivischer Verlauf der Linien in die Tiefe des Bildes helfen.
(9) Die Barrel Distorsion älterer Linsen und vignettieren des Objekts unterstützen den Look.
(10) Spezielles Glas mit hohem “Mikrokontrast” hilft, zB das Zeiss Contax 2/28 Hollywood, das 1.4/35 Distagon oder 1.4/50 Planar, an neueren Objektiven zT auch das Milvus 1,4/25/35/50. Oder man geht gleich zur Brenizer Methode über.

Bildbeispiele 1, 2, 3, 4 und ein Video. Vieles in dem folgenden Video stimmt, aber einiges eben auch nicht, wie immer in den Krolop Videos.