Bügerkriegsähnliche Zustände, Wirtschaftskrise, Allmachtsphantasien, Verschwörungstheorien. Mitten darin Robert F Kennedy der designierte Gesundheitsminister
Als [RFK jr.] 2023 seine Kandidatur für das Präsidentenamt erklärte, schrieben vier seiner eigenen Geschwister einen offenen Brief, in dem sie die Ambitionen ihres Bruders als »gefährlich« bezeichneten: »Bobby hat zwar den gleichen Namen wie unser Vater, aber er hat nicht die gleichen Werte, Visionen oder das Urteilsvermögen.« Und als RFK jr. Ende August seine chancenlose Kandidatur de facto einstellte und zum Votum für Trump aufrief, schrieben die vier anderen Kennedys, das sei »ein Verrat an den Werten, die unserem Vater und unserer Familie so viel bedeuten. Dies ist ein trauriges Ende einer traurigen Geschichte.«
Seit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten häufen sich die Warnungen vor einem bevorstehenden Zerfall der Weltordnung. So schrieb der Analyst Robert Kagan kurz nach Trumps Amtsantritt, “der Kollaps der Weltordnung, mit allem, was dazu gehört, könnte nicht so weit entfernt sein” … Nach den turbulenten Wochen des Frühsommers 2018 sprach auch Bundeskanzlerin Merkel davon, “dass der bewährte oder uns gewohnte Ordnungsrahmen im Augenblick stark unter Druck steht”.Zur Auflösung der Fußnote … Trump ist jedoch nicht die Ursache, sondern zunächst einmal ein Ausdruck einer tiefer liegenden Krise – und gleichzeitig ihr Brandbeschleuniger.
Erste Unruhen fanden schon 1986 in Kasachstan statt. Ab 1989 entglitt der Führung der UdSSR zunehmend die Kontrolle über das Land. Die Republiken agierten immer selbstständiger und separatistische Kräfte gewannen dort die Oberhand. Zudem verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage weiter, der Staat zahlte die Gehälter der Beamten nur unregelmäßig und die Kriminalität erreichte ein ungekanntes Ausmaß. Ein Streik von Bergarbeitern zunächst im Kusbass in Sibirien und im Donezbecken sprang auf alle großen Bergbaugebiete der Sowjetunion über und bedrohte die Energieversorgung der gesamten Volkswirtschaft.
Im Jahr 235 nach Christus begann im Römischen Reich die Zeit der sogenannten Soldatenkaiser. Das waren 50 Jahre, die von ständigen Bürgerkriegen geprägt waren und in deren Folge römische Heeresführer an die Macht gelangten. Zwischen 235 und 285 hat es an die 40 Kaiser gegeben. Diese Entwicklung hat das Römische Reich völlig zerrüttet. Die Finanzierung der Söldnerheere hat die Wirtschaft enorm niedergeworfen. In der Folge kam es zu Wirtschaftskrisen und Inflation.