Das Gute, das Schlechte und das Hässliche.
Es ist kein guter Tag für Wissenschaft, weder in den USA wo wieder gewählt wurde aber auch nicht in Deutschland, in dem nun die Regierung zerbrochen ist.
Dabei – so das Ärzteblatt diese Woche – sagt doch das neue Wissenschaftsbarometer wie wichtig Wissenschaft ist
… Umgekehrt schätzt beinahe jeder zweite Befragte den Einfluss der Wissenschaft auf die Politik als eher zu gering/viel zu gering ein. Das geht aus dem heute veröffentlichten Wissenschaftsbarometer 2024 hervor.
Die Frage, wie es hierzulande um die Wissenschaftsfreiheit steht, beantworteten 39 Prozent der Befragten mit „teils, teils“. Rund ein Drittel (32 Prozent) hält sie für „eher gut“, „sehr gut“ sagten 13 Prozent.
Bei Personen mit hohem formalem Bildungsniveau ist das Vertrauen deutlich ausgeprägter (75 Prozent) als bei mittlerem und niedrigem formalem Bildungsniveau. Der Grund, dem die Befragten am häufigsten als Grund für ihr Misstrauen zustimmten, war die Aussage: „Weil Wissenschaftler stark abhängig von ihren Geldgebern sind.“
Und wo ist nun das Gute an allem?
Die Wissenschaftsministerin wird nun endlich zurücktreten nachdem sie wie kaum jemand vor ihr im BMBF die Scheiben zerschlagen hat. SZ:
Die FDP zieht ihre Minister aus der Bundesregierung zurück. Sie wollten ihren Rücktritt geschlossen beim Bundespräsidenten einreichen, sagte Fraktionschef Christian Dürr. Das Dreierbündnis ist damit zu Ende. Im Kabinett saßen für die Liberalen vier Minister – neben Christian Lindner (Finanzen) noch Volker Wissing (Verkehr), Marco Buschmann (Justiz) und Bettina Stark-Watzinger (Bildung und Forschung).
Während Wissing sich mit seinem FDP Austritt allgemeinen Respekt erworben hat, ist die Bilanz von Stark-Watzinger verheerend. Jan-Martin Wiarda schreibt
So schnell kann es gehen mit dem Rücktritt einer Ministerin, den sie eben noch in der Fördermittelaffäre so vehement abgelehnt hatte… Alles zu Ende, alles vorbei? Stillstand in der deutschen Wissenschaftslandschaft bis zur Konstituierung einer neuen Regierung, wohl frühestens im Sommer nächsten Jahres? Kein Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG). Kein Forschungsdatengesetz. Keine DATI [Deutschen Agentur für Transfer und Innovation]? Keine Novelle des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes. Kein Digitalpakt für die Schulen.
20.11.2024
Wie es weiter geht? Wir wissen es nicht.
3.12.2024
Stark-Watzinger ist endlich zurück getreten.
Bettina Stark-Watzinger durfte die große politische Bühne über den Nebenausgang verlassen. Am Mittwochabend, kurz nach dem Koalitionsbruch, teilte sie ihren Rücktritt mit, der in der Wissenschaft zuvor schon tausendfach gefordert worden war. … Das Vertrauen der Wissenschaft in die Ministerin war spätestens nach der Fördergeldaffäre irreparabel beschädigt. Man wartete auf den Nachfolger.
Aber was ist nun mit den Wire Daten? Ich tendiere zur
dritten Möglichkeit, die Bundesregierung hat von diesen Chats keine Kenntnis, weil sie gar nicht auf “Wire Bund”, sondern auf der privaten Wire-App stattfanden. Was in dem Augenblick ein Verstoß gegen die Vorschriften wäre, wo, und seien es nur zum Teil, doch dienstliche Belange und Zwecke diskutiert worden sein sollten.