Wir haben keine Fehlerkultur

so im LJ der Tipp 203 “Aus Fehlern wird man klug” von Claudia Kurreck, Ulrich Dirnagl, Ingo Przesdzing & Sebastian Major:

Irren ist menschlich, und wer arbeitet macht auch Fehler – dies gilt nicht zuletzt auch für Biowissenschaftler. Fehler zu begehen, muss nicht negativ sein wenn wir bereit sind aus ihnen zu lernen und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Auseinandersetzung mit Fehlern hat schon in einigen Branchen, wie zum Beispiel in der Luftfahrt und Kerntechnik, zu beachtlichen Fortschritten geführt und diese deutlich sicherer gemacht. In einem komplexen Umfeld, wie der experimentellen Grundlagenforschung, treten täglich eine nicht zu unterschätzende Anzahl von Fehlern auf. Diese können die Qualität unserer Arbeit negativ beeinflussen, Materialien sowie Arbeitszeit verschwenden und Personen gefährden. Erstaunlicherweise hat bisher niemand der Fehlervermeidung in der biomedizinischen Forschung Aufmerksamkeit geschenkt.

Dazu letzten Monat in bester Ioannides Tradition: Ben Goldacre, der es sogar in die ZEIT geschafft hat:

We identified five high-impact journals endorsing Consolidated Standards of Reporting Trials (CONSORT) (New England Journal of Medicine, The Lancet, Journal of the American Medical Association, British Medical Journal, and Annals of Internal Medicine) and assessed all trials over a six-week period to identify every correctly and incorrectly reported outcome, comparing published reports against published protocols or registry entries, using CONSORT as the gold standard. A correction letter describing all discrepancies was submitted to the journal for all misreported trials, and detailed coding sheets were shared publicly. The proportion of letters published and delay to publication were assessed over 12 months of follow-up. Correspondence received from journals and authors was documented and themes were extracted.

JAMA und NEJM bringen es nicht mal fertig, Korrekturen zu publizieren. Nicht viel anders ist es bei Nature Genetics.