Wie kann das nur sein?
Über 100 deutsche Universitäten kooperieren nun mit MDPI in einem neuen nationalen Abkommen? Aus einer Bildunterschrift
Franziska Fischer (rechts), Kaufmännische Direktorin bei ZB MED, und Peter Roth (links), Verlagsleiter bei MDPI, bei der Unterzeichnung des neuen nationalen Open-Access-Abkommens zwischen MDPI und dem ZB MED-Konsortium. Foto: MDPI
Mehr als die Hälfte der befragten Fachbereiche bezweifelt die Seriosität, so eine Studie der Universität Kassel.
Die Reputation von MDPI ist im Keller so auch das Laborjournal
Von mehreren Lesern erhielt die Laborjournal-Redaktion in den vergangenen Wochen ähnliche Zuschriften: „Der MDPI-Verlag gehört unbedingt in die öffentliche Diskussion. Bitte bewahren Sie … insbesondere junge Forscher:innen davor …, in seinen möglicherweise fragwürdigen Zeitschriften zu publizieren, … sodass wissenschaftliches Denken und Handeln … wieder eine Zukunft haben.“
Ich hätte jedenfalls nie einen Artikel zu MDPI geschickt.
Und als dann doch eine Kollegin ohne mein Zutun einen abgelehnten Artikel dort abgab, war das Review mehr als dürftig. Dafür war die Spamflut, die dann einsetzte gewaltig.
Kein Wunder, dass sich nun im Januar die Fragen häufen, warum um Himmels willen die ZB MED freiwillig mit MDPI kooperiert? Wo wir doch sowieso schon eine völlige Überproduktion an Artikeln haben?

“This deal should provoke a discussion about publication priorities and the need to avoid supporting predatory journals,” said Abalkina, who questioned why the Germany’s research funder had not been required to ratify the agreement, as it did with larger deals involving Springer Nature, Elsevier and Wiley.The deal was announced after Finland’s Publication Forum downgraded 271 journals belonging to Frontiers and MDPI to its lowest level, claiming these publishers “make use of the APC operating model” which “aim[s] to increase the number of publications with the minimum time spend for editorial work and quality assessment”.
Und dann erschien vor wenigen Tagen noch eine Studie in QSS/MIT Press, die eindrucksvoll belegt, wie sehr MDPI in nahezu allen Parametern abhängt.