Die Entwicklung des Gene Editing ist schwer nachvollziehbar ohne detaillierte Kenntnisse der Enzymchemie. Das neueste LJ 12/18 hat auf S.44 eine exzellente Beschreibung von BE1 (mutiertes dCas9 mit APOBEC1-Cytidin-Deaminase, Einzellstrang R Loop), BE2 (Uracil-Glycosylase-Inhibitor), BE3 (dCas9 mit Nick), HF-BE3 (high fidelity), BE4-GAM, BE4max, bis zum ABE 7th generation…
Das Basen-Editing tüftelten David Ruchien Liu und seine Mitarbeiter vom Broad-Institut in Cambridge, USA, aus. Sie kombinierten CRISPR-Cas-Komponenten mit Bestandteilen der mRNA-Editiersysteme, die sowohl Pro- wie auch Eukaryoten benutzen. Liu fasste die Methode in einer Presseerklärung so zusammen: „Wir haben programmierbare molekulare Maschinen entwickelt, die an einer von uns aus- gewählten Stelle im Genom eine Base austauschen, ohne dabei einen Doppelstrangbruch in die DNA einzufügen.“
Was noch fehlt? Die bisherigen BE können bisher nur Pyrimidine C -> T und T -> C, oder Purine A -> G und G -> A Transitionen. Das Problem sind Transversionen von Purinbase nach Pyrimidinbase oder umgekehrt also T -> A oder C->G, denn dafür gibt es keine Enzyme.