Wirklich? (6000 Tote VIII)

Das Kraftfahrbundesamt schickt mir einen Brief letzte Woche, den auch 1,5 Millionen andere Besitzer eines Diesels  bekommen haben. Und der auch schon entsprechend kritisiert wurde

In dem Brief werden nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums Halter älterer Diesel darüber informiert, dass ihr Wagen in einer Region zugelassen ist, in der ein Jahresmittelwert von 50 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft überschritten wird und ihr Wagen nicht der neuesten Abgasnorm entspricht. Es handele sich um ein “reines Informationsschreiben”. Die Halter werden darin auch auf Umweltprämien und Hardware-Nachrüstungen in besonders belasteten Regionen hingewiesen. Zugleich werden Hotlines und Internetauftritte von BMW, Daimler und VW genannt. Es heißt aber auch: “Es bleibt ihnen unbenommen, sich auch bei anderen Herstellern über laufende Umtauschaktionen zu informieren.” Der ADAC warnte nun, viele Betroffene verstünden die Briefe des Kraftfahrtbundesamts als “einseitige Werbeaussage zugunsten der genannten Hersteller”. ADAC-Technikchef Reinhard Kolke schrieb an den Vorsitzenden des KBA-Beirats, Karsten Lemmer, einige Halter hätten den Brief so verstanden, dass man drohende Fahrverbote nur durch Umtausch des Autos bei BMW, Mercedes oder VW vermeiden könne.

Mal abgesehen davon , dass es eine unverhohlene Werbung für BMW,  Daimler, VW ist, hat sich das KBA auch mit dem Grenzwert verhauen.
Wer soll mich eigentlich in den neuen UHZ (“Umwelthilfezonen”) kontrollieren? Die Polizei wohl nicht, denn sie selbst ignoriert die Anti-Dieselkampagne von KBA und UBA (siehe www.behoerden-spiegel.de).

Die für Beschaffungen bei den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) Verantwortlichen lassen sich offenbar auch von der derzeitigen Diskussion um Dieselfahrzeuge und ihre Emissionen nicht beirren. Sie erwerben oder leasen für Polizeien und Feuerwehren in ganz Deutschland weiterhin zahlreiche derart angetriebene Personen- und Lastkraftwagen. So beträgt der Anteil von Fahrzeugen, die mit einem Dieselmotor ausgestattet sind, bei der bayerischen Polizei 88 Prozent. Von rund 8.400 Kraftfahrzeugen werden etwa 7.350 auf diese Art und Weise angetrieben.