Nachdem es also doch so viele IVFs in Deutschland gibt (12.000 IVF bei 785.000 Geburten im Jahr ), wäre es doch mal interessant, was es an Spätwirkungen für die IVF Kinder gibt, sobald sie das niedrige Geburtsgewicht und angeborene Defekte überlebt haben.

Aus zwei Gründen ist die Frage allerdings nicht ganz leicht zu beantworten. Erstens gibt es bisher keine IVF Kinder, die älter als 40 Jahre sind und damit gibt es auch keine Erfahrung mit den typischen Krankheiten ab 60 Jahre.
Und zweitens gibt es diverse Krankheiten der Eltern, die überhaupt erst zur IVF geführt haben, aber nicht der IVF selbst angelastet werden können. Zudem sind IVF Mütter deutlich älter als im Durchschnitt, was selbst schon ein Krankheitsrisiko für die Kinder bedeutet.
Zumindestens von der Theorie her, ist die IVF jedenfalls nicht ganz ungefährlich für den Embryo, man braucht Hormone und ein künstliches Medium, was vor allem die Methylierungsstatus der Embryos beeinflusst (dazu gibt es mehrere Studien, die wichtigste von 2015). Eigenartigerweise gibt es aber nur wenig klinische Literatur zu dem Thema und Null Information am Deutschen IVF Register. Das Register schreibt mir am 31.12.
Auswertungen zu Spätfolgen gehören bisher nicht zu den Standardauswertungen des Deutschen IVF-Registers (D·I·R).
und setzt sich damit dem Vorwurf aus, mit dem Register primär PR zu betreiben.
Eigentlich müsste es regelmässige Kontrolluntersuchungen nach IVF geben, am besten im Rahmen klinischer Studien. Nicht umsonst wird auch die Richtlinie der assistierte Reproduktion gerade komplett neu verfasst, da die alte nicht mehr brauchbar war.