Peggy und Böhnhardt – so wenig Wissen, so viel Palaver

Was passiert ist: Am Fundort der sterblichen Überreste von Peggy Knobloch in einem Waldstück wurde 15 Jahres später  DNA gefunden, die mit dem Mikrosatelliten Muster Uwe Böhnhardts übereinstimmt. Eine journalistische Sensation, die beiden bekanntesten Kriminalfälle in Verbindung zu bringen! Verblüffend wie schnell hier Kontamination ausgeschlossen wurde und das obwohl es dieselben Ermittler und dieselben Labore waren, welche mit der DNA gearbeitet haben?

Wie erst jetzt bekannt wurde, handelte es sich bei dem zuständigen Chefermittler im Fall Peggy als auch beim Leiter der späteren “SoKo Bosporus” im Fall der NSU-Morde um ein und dieselbe Person: Den mittlerweile pensionierten Wolfgang Geier.

Die Ermittlungspanne im “Heilbronner Phantom” durch kontaminierten Wattestäbchen ist gerade mal 7 Jahre her. Das sollte auch ein emeritierte Rechtsmediziner im wohlverdienten Ruhestand wissen. Den Vogel aber abgeschossen hat die FAZ mit ausgefeilten Theorien von Böhnhardts Verbindung zu Kindermorden.

bildschirmfoto-2016-10-28-um-08-28-12

Doch es geht noch dümmer, so der ZEIT Titel heute:

bildschirmfoto-2016-10-28-um-08-28-34

Kontamination ist nicht schier unglaublich, sondern die naheliegendste Erklärung. Vielleicht hätte aber auch das forensische Labor mal etwas innovativeres machen müssen, als immer nur die ewig gleichen Panels zu fahren. Zum Beispiel Degradation untersuchen, ein bisschen weiter sequenzieren, miRNAs, Methylierungsmuster bestimmen, 17S RNA, etc., bevor man an die Presse geht?