Jeder mag die Tatsache, dass es Whistleblower gibt, aber niemand kann sie leiden

ist ein Zitat von Christine Westerhaus: Whistleblower in der Wissenschaft – Wer wagt, verliert. Deutschlandfunk Erstausstrahlung 4. Februar 2018 und wird Uri Simonsohn zugeschrieben. Es  findet sich auch in dem phänomenal guten Aufsatz “Kein Platz für falsche Rücksichtnahmen und Anschuldigungen” des DHV Präsidenten Bernhard Kempen.

Zivilcourage ist eine Tugend, die Kraft kostet. Das Aufdecken von Missständen ist besonders dort wichtig, wo reguläre Kontrollinstanzen nicht genau hinschauen oder versagen. Für die Wahrheitsfindung braucht es Menschen, die ihrem Gewissen folgen und persönliche Risiken nicht scheuen, Menschen, die notfalls bereit sind, ihr bisheriges Leben und ihre Karriere aufs Spiel zu setzen. Das gilt selbstverständlich nicht nur für die Wirtschaft und Politik, sondern in besonderem Maße auch für die Wissenschaft.
Ihre Relevanz und ihr Renommee werden maßgeblich von der Achtung wissenschaftsimmanenter ethischer Grundsätze bestimmt, die sich staatlicher Gestaltungsmacht entziehen. Für die Formulierung und die Einhaltung der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis trägt vornehmlich die wissenschaftliche Gemeinschaft selbst Verantwortung. Der redliche Umgang mit Methoden, Quellen und Daten sowie dem geistigen Eigentum Dritter bildet weltweit das Fundament für die Berufsausübung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern…

Beiträge zur Hochschulforschung 1-2 (2021), S.106 ff lesenswert!

Ceterum censeo

M Eisen https://twitter.com/mbeisen/status/1682774126933741569