Auch wenn wir uns in Wahl der Forschungsfrage, in der Wahl dere Methode und in der Interpretation der Ergebnisse um Objektivität und Distanz bemühen, ist Wissenschaft immer politisch.
Natürlich kritisieren Wissenschaftler/innen unzulässige politische Einflussnahmen (zuletzt in Deutschland in der Fördermittelaffäre). Und natürlich haben auch Universitäten unterschiedliche politische Ansichten, gerade live zu sehen wo die eine Universität Widerstand zeigt, und die andere einknickt.
Stuart Ritchie hat dazu einen exzellenten Essay verfasst “Wissenschaft ist politisch – und das ist übel” in dem er zunächst auflistet, was es bisher zu dem Thema gibt,
– Science Has Always Been Inseparable From Politics (Scientific American)
– News Flash: Science Has Always Been Political (American Scientist)
– Science Is Political (Chemistry World)
-Yes, Science Is Political (Scienti;c American)
Aber dann geht er zur Frage über, was bedeutet das eigentlich, daß die politische Agenda immer mehr die wissenschaftliche Ergebnisse beeinflusst?
Forschung wird von der Politik gerne in eine Richtung gelenkt, die politische Ziele unterstützt, anstatt neutral und faktenbasiert zu bleiben. Die öffentliche und akademische Debatten werden eingeschränkt, dabei werden kritische Stimmen oder abweichende wissenschaftliche Ansichten unterdrückt oder sogar delegitimiert, wenn sie nicht dem vorherrschenden politischen Narrativ entsprechen.
Wenn Finanzierung und Karriere aber von politischer Anpassung ab hängen, dann sind– Forschende zunehmend darauf angewiesen, ihre Arbeiten an politische Erwartungen anzupassen, um Fördergelder und akademische Positionen zu sichern. Die Gefahr dabei: Es wird nicht ohne langfristige Folgen bleiben. Sobald Wissenschaft als politisches Werkzeug wahrgenommen wird, verliert sie die Glaubwürdigkeit und damit das Vertrauen der Gesellschaft und ihre Fähigkeit, objektive Erkenntnisse abzuliefern.