Category Archives: Philosophy

Corresponding authors do not respond anymore

With the commercialisation and changing reward system, corresponding authors are no more corresponding. This is at least my experience with some recent publications. Many if not most current publications go into the scientific nirvana  where not even the corresponding author is anymore interested in his own work as it already achieved the desired “impact”.


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Ahmadreza Djalali in Haft – HRK-Präsident fordert sofortige Freilassung

Unsere Besorgnis über das Schicksal des Wissenschaftlers Ahmadreza Djalali wächst von Tag zu Tag. Ich habe das Staatsoberhaupt des Iran erneut aufgefordert, ihn unverzüglich aus der Haft zu entlassen“, so berichtete der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Horst Hippler heute in Berlin. „Wir werden nicht nachlassen, uns für das Leben und die Freiheit von Dr. Djalali einzusetzen. Das tun wir nicht nur für ihn und seine Familie, sondern auch für die internationale Freiheit der Wissenschaft und im Sinne der wissenschaftlichen Zusammenarbeit gerade auch Deutschlands mit dem Iran.

HRK Pressemitteilung, SZ, Scholars At Risk, Science Walk


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The not so noble Nobel prize

Clare Fiala and Eleftherios P. Diamand ask if it is time to abandon the Nobel Prize

Is the Nobel Prize a major influential factor in scientific progress? We believe it is not. Nobel laureates are recognized for work done 10, 20 or even 30 years ago, when the investigator(s) did not know their research would have a Nobel Prize worthy impact. Consequently, the work would have been done anyway. Winning a Nobel Prize is not the same as receiving any other award, and the sole beneficiary is the winner. Nobel laureates become instant celebrities; universally perceived as extremely smart and extraordinarily creative. They become “immortal” (whatever that means), are treated with the utmost respect and offered positions on prestigious boards in industry and government. They also secure a full-page obituary in both Nature and Science magazines.

well said. And the most important point

A major problem with discoveries leading to Nobel Prizes is we often do not know precisely who made the discovery. In most cases it is not clear as the discoveries are the product of collective effort.

Also Paul Halpern is reconsidering the Nobel Prize in his book review of “Losing the Nobel Prize A Story of Cosmology, Ambition, and the Perils of Science’s Highest Honor” by Brian Keating.

Occluding Keating’s account, however, are his personal beefs about “losing” the Nobel Prize. Unlike the Olympics or marathon races, the Nobel Prize is not a competition between vying players who train for a shot at a trophy. These days, physics has so many researchers and subfields that it is not always clear who and which are in contention.

Furthermore the Nobel Prize judges face crisis ‘Worse Than One Can Imagine‘ after resignations of key persons

Peter Englund, the academy’s former permanent secretary, and authors Klas Östergren and Kjell Espmark all resigned their technically permanent positions on the 18-member committee in quick succession, citing allegations against a high-profile figure closely associated with the group. Those allegations first surfaced when the #MeToo movement hit Sweden last November, and the Stockholm daily Dagens Nyheter reported that the man — whom the newspaper has identified only as “Cultural Profile” — had allegedly sexually assaulted or harassed at least 18 women over the past two decades.


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Dienstpflichten

Forschung & Lehre erklärt die Freiheit der Wissenschaft

Amtliches und privates Handeln werden getrennt und verschiedenen Regeln unterworfen. Das Amt dient nicht der Entfaltung persönlicher Freiheit, sondern der gemeinwohl- und rechtsgebundenen Auftragserfüllung. […] Ein Verhalten außerhalb des Dienstes ist nur dann ein Dienstvergehen, wenn es nach den Umständen des Einzelfalls in besonderem Maße geeignet ist, das Vertrauen in einer für das jeweilige Amt bedeutsamen Weise zu beeinträchtigen.

Schön, diese Trennung von amtlichem und privatem Handeln.


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How to drop your Facebook account and create your own timeline with RSS

After leaving Researchgate and Linkedin earlier – never used Instagram and Strava – I am thinking now how to delete also the Facebook account without loosing all my “friends”.

There seems to be a nice solution as I can add any Facebook account to my RSS feed in Miniflux using RSS bridge. This is dead easy, just enter the username and add the resulting feed to the reader.

There is only one downside: All Facebook accounts  (and groups!) need to make their content public available and not just to Facebook and Cambridge Analytica marketing departments.
The fake privacy as well as the assumed exclusivity of Facebook contacts is a built-in design cheat right from the beginning of the social media.


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Verrechtlichung

Ich war mir nicht sicher, ob es das Wort überhaupt gibt. Aber nachdem auf rechtssoziologie-online.de (einem Lehrbuch im Status nascendi) darüber ein ganzer Beitrag steht “IV. Die Hypothese vom Anschwellen des Rechtsstoffs und der Verrechtlichung der Gesellschaft” und sich auch Habermas dazu geäussert hat, ist es durchaus gerechtfertigt, darüber nachzudenken.

der Ausdruck bezieht sich ganz allgemein auf die in modernen Gesellschaften zu beobachtende Tendenz der Vermehrung des geschriebenen Rechts. Dabei können wir eine Ausdehnung und eine Verdichtung des Rechts unterscheiden.

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Technologiekritik

Die Standardsituationen der Technologiekritik:

“What the hell is it good for?” (Argument eins)[…]
Argument zwei: “Wer will denn so was?[…]
Argument drei: “Die Einzigen, die das Neue wollen, sind zweifelhafte oder privilegierte Minderheiten.”[…]
Aber vielleicht geht es ja auch einfach wieder weg (Argument vier).[…]
(Argument fünf) dessen Auswirkungen leugnen.[…]
Spielzeug (Argument fünf a) ohne praktische Konsequenzen.[…]
Es lässt sich mit der neuen Technik kein Geld verdienen (Argument fünf b).[…]
Einwand fünf c, die Beteiligten hätten einander ja gar nichts mitzuteilen.[…]
Es ist also im Prinzip ganz gut, aber, so Vorwurf Nummer sechs, nicht gut genug.[…]
“Schwächere als ich können damit nicht umgehen!” lautet Argument sieben. […]
Die Erziehung anderer zur richtigen Nutzung des Neuen (Argument acht),[…]
Die neue Technik verändert, Argument neun, ganz sicher unsere Denk-, Schreib- und Lesetechniken zum Schlechteren.


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Fake im wissenschaftlichen Diskurs

Fake scheint im wissenschatlichen Diskurs scheint also doch ziemlich häufig zu sein, wobei ich den Begriff aber wohl nicht ganz korrekt verwendet habe. Ein Artikel in Forschung und Lehre schon 8/2017 hatte die korrekte Definition. Der Fake ist

nicht einfach um eine Fälschung, sondern um die absichtsvolle Nachbildung z.B. eines Kunstwerks mit dem Ziel der Kritik an Institutionen und Fehlent- wicklungen. Während ein Fälscher auf Tarnung abzielt und Vorkehrungen zur Verschleierung seines Betrugs trifft, bezweckt der Urheber eines Fakes im Gegenteil die zeitnahe Aufdeckung und bahnt diese durch vielfältige Hinweise innerhalb seines Werkes an.


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Drei plus

Im neuen DHV Newsletter würdigt die Berufsvertretung der deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Amtsführung der Rektoren.

Über alle Teilnehmer gemittelt erhielten die deutschen Rektorinnen und Rektoren bzw. Präsidentinnen und Präsidenten von den Wissenschaftlern die Durchschnittsnote “Befriedigend plus”. Im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Gesamtbewertung unverändert (2,67). Einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hielten ihren Rektorinnen und Rektoren bzw. Präsidentinnen und Präsidenten einen autokratischen und selbstherrlichen Führungsstil vor. Ebenso wurden überbürokratisierte Verwaltungsvorgänge, eine zu starke Fokussierung auf die Exzellenzinitiative und das mangelnde Verständnis für unterschiedliche Wissenschafts- und Fachkulturen, besonders der Geisteswissenschaften, bemängelt.


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Eine Grenze zu setzen dem unendlichen Irrtum

Galilei: Was geschieht?
Federzoni: Die Nadel schwimmt! Heiliger Aristoteles, sie haben ihn niemals überprüft!
Sie lachen.
Galilei: Eine Hauptursache der Armut in den Wissenschaften ist meist eingebildeter Reichtum. Es ist nicht ihr Ziel, der unendlichen Weisheit eine Tür zu öffnen, sondern eine Grenze zu setzen dem unendlichen Irrtum. Macht eure Notizen.
Virginia: Was ist?
Frau Sarti: Jedesmal, wenn sie lachen, kriege ich einen kleinen Schreck. Worüber lachen sie? denke ich.
Virginia: Vater sagt: Die Theologen haben ihr Glockenläuten, und die Physiker haben ihr Lachen.
Frau Sarti: Aber ich bin froh, daß er wenigstens nicht mehr so oft durch sein Rohr schaut. Das war noch schlimmer.
Virginia: Jetzt legt er doch nur Eisstücke aufs Wasser, da kann nicht viel Schlimmes dabei herauskommen.
Frau Sarti: Ich weiß nicht.

It is not a goal of science to open the door to infinite knowledge but to put a limit to infinite error


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Mehr aus den Sudelbüchern

nachdem man Karl Valentin immer noch nicht zitieren darf.

Einer zeugt den Gedanken, der andere hebt ihn aus der Taufe, der Dritte zeugt Kinder mit ihm, der Vierte besucht ihn am Sterbebette, und der Fünfte begräbt ihn.


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Das Wort zum Tag

Leistung und Erfolg sind zwei Begriffe die häufig verwechselt werden, wie   Richard David Precht am Ende der Sendung SWR Nachtcafe es beiläufig erwähnte. Und in der Tat, so Fred Becker, gibt es eine maximale Beliebigkeit beim Verwenden des Leistungbegriffes, Bedeutungsvielfalt inklusive. Leistung “riecht nach Schweiß, schwerer Muskelkraft, nach außergewöhnlichen Bemühungen”, Leistung ist also das Ergebnis einer Arbeit. Und dann muss sich ja auch der Erfolg einstellen, so die Devise des bundesrepublikanischen Wissenschaftsmanagements. Also etwas erfolgen, als sei das wichtigste, nämlich die Leistung, nicht bereits erfolgt.
Die neue Science of Science Auswertung zeigt nun auch das das genaue Gegenteil. Intellektuelle Arbeit – Denken, Lesen, Rechnen, Schreiben, Reden – alles mitunter anstrengend. Und dann produzieren wir in der Wissenschaft nicht mal Güter (einige Startups und Ausgründungen mal abgesehen), im Gegenteil wir verbrauchen dabei nur Ressourcen.  Die Anstrengung sind wir schuldig, aber nicht den Erfolg. Und schon gar nicht die ständig geforderte Überbietung anderer; Exzellenz war früher die Anrede der Könige, nicht die Überlegenheitsphrase eines Forschungsprogrammes.
Die ständige Überleitung kann schliesslich  (Binswanger) als System nicht funktionieren (Münch) auch wenn der HRK Präsident immer wieder wiederholt: „Die Wissenschaft lebt vom Wettbewerb“. Sie lebt von der Anstrengung, von der olympischen Idee, aber nicht der Medaille. Erfolg in der Wissenschaft ist doch, machen wir uns nichts vor, zu einem großen Teil der Suche (oder Sucht) nach Anerkennung und dem Selbstmarketing, geschuldet und nur im geringe Mass einer wirklich aussergewöhnlichen Leistung. Selbst das Wissenschaftsmagazin Nature liegt völlig daneben, mit der Forderung vom 6. März dass wie uns besser vermarkten sollen.  Lebenszeit kann man schliesslich nur einmal verplanen.
Dabei wird im Erfolg immer mehr die Leistung konstituiert. Dabei kann doch – so Precht – der Erfolg nicht nur durch Leistung, sondern auch ganz einfach nur durch Glück möglich sein. Nicht zu verwechseln mit Zufall, sondern mit dem Glück im eigentlichen Sinn – dem günstige Ausgang eines Ereignisses. Oder Leistung durch Begabung. Oder Leistung als Geschenk, etwas das der Mensch nicht selbst machen kann,  es nicht verdient hat. Und gibt es überhaupt die Leistung eines einzelnen?
Ist die “menschliche Leistung nicht Ergebnis einer kollektiven Aushandlung” (Nina Verheyen, 2018) und sind wir nicht doch nur Zwerge auf den Schultern von Riesen (Bernhard von Chartres, 1120)?


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Science of science: What makes up good science

A great new paper in Science about the science of science

Measurements indicate that scholars are risk-averse, preferring to study topics related to their current expertise, which constrains the potential of future discoveries. Those willing to break this pattern engage in riskier careers but become more likely to make major breakthroughs. Overall, the highest-impact science is grounded in conventional combinations of prior work but features unusual combinations.

Although more and more papers are being produced, new ideas are stagnating since 2000.

I believe it is the shift from infrastructure to project-based funding, along with the general leveling of academic education…


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