Wissenschaftler dürfen keine Aktivisten sein

Martin Schröder

Es tut der Wissenschaft nicht gut, wenn man probiert, sie auf politische Ziele festzulegen, selbst wenn diese weithin gesellschaftlich akzeptiert sind. Was ist die Alternative? Eine altmodische Idee von Max Weber. Sie heißt: Werturteilsfreiheit. Damit wollte Weber die Sozialwissenschaften gegen eine Vereinnahmung durch links und rechts bewahren. Wissenschaftler, so Weber, sollen erforschen, wie die Welt ist, nicht ihre Autorität nutzen, um anderen einzureden, wie die Welt sein sollte. Denn wo sich Werte widersprechen, kann man nicht wissenschaftlich entscheiden, welche richtiger sind. Forscherinnen und Forscher sollten sich deswegen aus politischen Diskussionen fernhalten.

oh ja, das hatte ich auch einmal im Ärzteblatt geschrieben was ich denn von Umweltepidemiologie halte, die vor 30 Jahren gegen und nun im Mainstream Nonsense Ergebnisse produziert.

Und nun auch in der neuesten ZEIT “warum eine Universität überhaupt eine politische Haltung hat”.

Also Positivismusstreit reloaded?

Nein, bestimmt nicht. Ohne einzelne Werturteile geht es natürlich nicht, sie sollten im Zweifel aber als “Conflicts of Interests” am Ende jedes wissenschaftlichen Artikels stehen. Wo die Tatsachen enden und wo die Interpretation anfängt.