Mobilität der Zukunft gemeinsam gestalten

Podiumsdiskussion von links Sylvia Hladky (Klimaherbst), Benjamin Zilker (acatech), Bernd Bante (AUDI AG)

Die Podiumsdikussion am Abend stand unter dem Thema: “Was steht auf der verkehrspolitischen Agenda von Wirtschaft und Zivilgesellschaft?” Im Gespräch waren hier Bernd Bante (Politik, Digitalisierung, Alternative Antriebe bei der AUDI) ; Bejamin Zilker von acatech und Sylvia Hladky, Netzwerk Klimaherbst e.V.
Bante begann mit einer Serie von Zahlen, Beschäftigte, Umsatz, Produktionszahlen, 6% der Deutschen lebt vom Auto. Zitat “Ich freue mich über jeden SUV der verkauft wird, denn davon bezahle ich die Ausbildung meiner Kinder”. Die aktuelle Strategie ist daher, die Zahl der Elektroautos massiv zu steigern, allerdings braucht ein Fahrzeug rund vier Jahre Entwicklungszeit. Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass auch ein E-Fahrzeug nicht CO2-neutral hergestellt wird, was AUDI allerdings nun in Brüssel gelungen ist. Autohersteller brauchen den Massenmarkt, es fehlt aber noch an Infrastruktur. In München sind im Werksviertel 7.000 neue Arbeitsplätze geplant. Und falls doch Belegschaft reduziert werden muss – dann muss das sozialverträglich passieren.
Hladky (Klimaherbst) zeigte ein etwas anderes Bild der Mobilität ausgehend von der aktuellen Diskussion um Klimafragen. Wenn die aktuellen Gigatonnen CO2 heruntergebrochen werden auf den Einzelnen, bleiben jedem noch 80 t CO2 oder noch 7 Jahre bei aktuell ungehindertem Verbrauch. Danach gibt es zwei Varianten, eine weiter ungebremste oder eine noch mehr beschleunigte Temperaturzunahme falls die Kippunkte überschritten werden.
Bei einem nicht repräsentativen Stimmungsbild wurden Münchner zu Luftreinhaltung, Mobilität und CO2 befragt. Autofreie Quartiere waren dabei der Spitzenreiter, an zweiter Stelle stand eine andere Prioritisierung der Verkehrsteilnehmer und an dritter Stelle wurde ein kostenloser ÖPNV genannt.
Wie München 2030 aussieht? Es ist eine Quadratur des Kreises, so Hladky, Räume müssen neu aufgeteilt werden, Räume müssen neu “bepreist” werden. Das steht zwar hoch in der Gunst der Öffentlichkeit, aber nicht so hoch in der Gunst der Politik.
Neben neuen Formen der Bürgerbeteiligung wird das nicht immer einfache Verhältnis zwischen gewählten politischen Vertretern und NGOs bzw Bürgerwekstätten thematisiert; leider gibt es zu jeder Meinung auch eine “passende” Umfrage.
Wichtig erscheint dem Plenum, die Bürokratie zu “entrümpeln”.
Wie sozial muss die Stadt der Zukunft sein? Canzler hält auch die Klimafrage für die wichtigste Frage. “Im Augenblick leisten wir uns 200 Millionen Autositze für 80 Millionen Bürger“. “Ein grüner Verkehrsminister” wäre mal ein Novum nach den affärenbeladenen Ministern wie Zimmermann, Krause, Wissmann, Ramsauer, Dobrindt und Scheuer.