Category Archives: Noteworthy

Wissenschaftler dürfen keine Aktivisten sein

Martin Schröder

Es tut der Wissenschaft nicht gut, wenn man probiert, sie auf politische Ziele festzulegen, selbst wenn diese weithin gesellschaftlich akzeptiert sind. Was ist die Alternative? Eine altmodische Idee von Max Weber. Sie heißt: Werturteilsfreiheit. Damit wollte Weber die Sozialwissenschaften gegen eine Vereinnahmung durch links und rechts bewahren. Wissenschaftler, so Weber, sollen erforschen, wie die Welt ist, nicht ihre Autorität nutzen, um anderen einzureden, wie die Welt sein sollte. Denn wo sich Werte widersprechen, kann man nicht wissenschaftlich entscheiden, welche richtiger sind. Forscherinnen und Forscher sollten sich deswegen aus politischen Diskussionen fernhalten.

oh ja, das hatte ich auch einmal im Ärzteblatt geschrieben was ich denn von Umweltepidemiologie halte, die vor 30 Jahren gegen und nun im Mainstream Nonsense Ergebnisse produziert.

Und nun auch in der neuesten ZEIT “warum eine Universität überhaupt eine politische Haltung hat”.

Also Positivismusstreit reloaded?

Nein, bestimmt nicht. Ohne einzelne Werturteile geht es natürlich nicht, sie sollten im Zweifel aber als “Conflicts of Interests” am Ende jedes wissenschaftlichen Artikels stehen. Wo die Tatsachen enden und wo die Interpretation anfängt.


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How to cite bookends references in LaTeX

attn: this is the chatGPT solution

In LaTeX, you can use the biblatex package along with a bibliography management tool like BibTeX … to manage your references. To cite references generated by Bookends, you would typically export your references from Bookends to a BibTeX (.bib) file and then include that file in your LaTeX document.

Here’s a general outline of how you can cite Bookends references in LaTeX using BibTeX:
1. Export your references from Bookends to a BibTeX (.bib) file.
2. Include the BibTeX file in your LaTeX document using \bibliography{your_bibliography_file}.
3. Cite the references in your document using \cite{} or \autocite{} commands, passing the citation key corresponding to each reference in your BibTeX file.

\documentclass{article}
\usepackage[backend=biber]{biblatex}

% Include your bibliography file
\bibliography{your_bibliography_file}

\begin{document}
Some text \autocite{citation_key}.

% Your content here

\printbibliography

\end{document}

Replace your_bibliography_file with the name of your BibTeX file (without the .bib extension), and replace citation_key with the citation key of the reference you want to cite.

After compiling your LaTeX document with the appropriate compiler (usually something like pdflatex followed by biber and then pdflatex again), LaTeX will automatically format the citations and generate the bibliography according to the style specified in your document.

Make sure to choose a citation style compatible with your field or publication requirements. You can specify the citation style in the \usepackage[style=…]{biblatex} command. Popular styles include apa, ieee, chicago, etc.


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Digital humanities

Eine interessante Neuschöpfung, die “Digital Humanities” – siehe eine Einführung der GH Wuppertal

Die Digital Humanities (DH) sind eine Brücken-, Schnittmengen- und Metadisziplin in Bezug auf die Geisteswissenschaften, die Informationswissenschaft und die angewandte Informatik. DH schlägt die Brücke von den Forschungsgegenständen, Fragestellungen und Methoden der geisteswissenschaftlichen Disziplinen zu ihrer formalen Bearbeitbarkeit mit digitalen (computergestützten, algorithmischen) Verfahren. Sie bildet eine Schnittmenge zwischen den Disziplinen soweit es die Entwicklung und Anwendung informatischer Lösungen für geisteswissenschaftliche Problemlagen betrifft.

und Bücher gibt es bereits ohne Ende dazu


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More from Julia Lezhneva

 

https://it.wikipedia.org/wiki/Il_trionfo_del_tempo_e_del_disinganno

 

Tu del Ciel ministro eletto,
Non vedrai più nel mio petto
Voglia infida, o vano ardor.
E se vissi ingrata a Dio,
Tu custode del cor mio
A lui porta il nuovo cor.
https://lyricstranslate.com

 

da non perdere
https://www.universal-music.de/julia-lezhneva/videos/haendel-tu-del-ciel-ministro-eletto-384068


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Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!

Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn
Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.

Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Der dort ruhig über die Straße geht
Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde
Die in Not sind?

Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt
Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts
Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich satt zu essen.
Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt
Bin ich verloren.)

Man sagt mir: iß und trink du! Sei froh, daß du hast!
Aber wie kann ich essen und trinken, wenn
Ich es dem Hungernden entreiße, was ich esse, und
Mein Glas Wasser einem Verdurstenden fehlt?
Und doch esse und trinke ich.

Ich wäre gerne auch weise
In den alten Büchern steht, was weise ist:
Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit
Ohne Furcht verbringen
Auch ohne Gewalt auskommen
Böses mit Gutem vergelten
Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen
Gilt für weise.
Alles das kann ich nicht:
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!

Bert Brecht at lyrikline


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The end of scientific journals?

Nature asks „Will the Gates Foundation’s preprint-centric policy help open access?“ while I am asking if this is already indicating the end of the traditional journal.

The Bill & Melinda Gates Foundation, one of the world’s top biomedical research funders, will from next year require grant holders to make their research publicly available as preprints, which are not peer reviewed. It will also no longer pay article-processing charges (APCs) to publishers in order to secure open access, in which the peer-reviewed version of the paper is free to read.


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Sprache als „Haus des Seins“

Gefunden auf Deutschlandfunk Kultur:
“Wie Sprachassistenten das Denken manipulieren” ist zwar mit Meinung überschrieben, dabei geht es um Fakten …

Die KI-Forscher erklären es damit, dass GPT-3 zum Ende der Trump-Administration trainiert worden war, als eine harte Haltung gegen die Einwanderung von Flüchtlingen den Diskurs in den USA bestimmte. Diese Einstellung war dann auch in den Trainingsdaten der KI vorherrschend…Die KI-Forscher nennen es den „Geist in der Maschine“ und attestierten diesem einen amerikanischen Akzent. Hausgeist mag die bessere Metapher sein. Denn mehr noch als eine Maschine ist GPT ein Haus, wenn man, so wie der deutsche Philosoph Martin Heidegger, Sprache als „Haus des Seins“ versteht. Sprache ist das Medium, das uns mit der Welt verbindet und zugleich die Art dieser Verbindung prägt. Sie ist kein neutrales Werkzeug, sie ist ein Denkrahmen. Sprache schafft Wirklichkeit, nicht nur in der Dichtung.

Hausgeist kenne ich nicht dafür aber Denkschule, Tradition, Denkrichtung, Doktrin oder Geisteshaltung. Und meine Meinung – ziemlich bedenklich alles.


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RF signal decoding

Having done some experiments last year with an RTL-SDR 433 and SRH-789 antenna to get the RF signal from the weather station of a  neighboring roof (it worked!) I am addicted now to the invisible world around me.

So I came across this week to a new paper that shows how

IoT devices and other embedded systems are increasingly equipped with cameras that can sense critical information in private spaces. The data security of these cameras, however, has hardly been scrutinized from the hardware design perspective.

The RTL SDR website has some worrying real-time decoding of what IP cameras are capable of.


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weil er nicht im Stande ist, seine Fähigkeit nach dem großen Maßstab des Ideals zu erweitern

aus der FAZ von gestern  “Was bedeutet es, dass die Hälfte aller Deutschen ein Buch schreiben will? ”

Der Dilettant, sagt Schiller, verkleinert „das große Ideal nach dem kleinen Durchmesser seiner Fähigkeit, weil er nicht im Stande ist, seine Fähigkeit nach dem großen Maßstab des Ideals zu erweitern“ (das Zitat stammt aus „Über die nothwendigen Grenzen beim Gebrauch schöner Formen”). Er wächst nicht durch Kunst, er wächst nicht an der Kunst, er wächst nicht zur Kunst hin, sondern er schrumpft sich umgekehrt die Kunst selbst zurecht.

und im Original

Hat ihn hingegen die Natur bloß zum Dilettanten gestempelt, so erkältet die Schwierigkeit seinen kraftlosen Eifer, und er verläßt entweder, wenn er bescheiden ist, eine Bahn, die ihm Selbstbetrug anwies, oder, wenn er es nicht ist, verkleinert er das große Ideal nach dem kleinen Durchmesser seiner Fähigkeit, weil er nicht im Stande ist, seine Fähigkeit nach dem großen Maßstab des Ideals zu erweitern. Das echte Kunstgenie ist also immer daran zu erkennen, daß es, bei dem glühendsten Gefühl für das Ganze, Kälte und ausdauernde Geduld für das Einzelne behält und, um der Vollkommenheit keinen Abbruch zu thun, lieber den Genuß der Vollendung aufopfert. Dem bloßen Liebhaber verleidet die Mühseligkeit des Mittels den Zweck, und er möchte es gern beim Hervorbringen so bequem haben als bei der Betrachtung.


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On criticism of a scientific paper

There is a great piece at https://statmodeling.stat.columbia.edu/

It reports “all the stupid things that researchers say in order to deflect legitimate criticism”

The corrections do not affect the main results of the paper…
The criticism should be dismissed because the critics are obsessive/Stasi/terrorists…
The critics are jealous losers sniping at their betters…
The criticism is illegitimate if it does not go through the peer-review process…


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Scientific misconceptions influencing politics


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Some ideas are so stupid that only intellectuals believe them

The exact wording of  the quote is unclear while here are the two closest readings.

Bertrand Russell in My Philosophical Development (1959)

When you say ‘the cat is a carnivorous animal’, you do not mean that actual cats eat actual meat, but only that in zoology books the cat is classified among carnivora. These
authors tell us that the attempt to confront language with fact is ‘metaphysics’ and is on this ground to be conndemned. This is one of those views which are so absurd that only very learned men could possibly adopt them.

George Orwell in Notes on Nationalism (1945)

There is no limit to the follies that can be swallowed if one is under the influence of feelings of this kind. I have heard it confidently stated, for instance, that the American troops had been brought to Europe not to fight the Germans but to crush an English revolution. One has to belong to the intelligentsia to believe things like that: no ordinary man could be such a fool.


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