Category Archives: Theology

Argumente gegen das Zwangszölibat und für die Frauenordination

Ein Studie, abgedruckt im deutschen Ärzteblatt, zeigt das Ausmass der Missbrauchs durch katholische Geistliche. Mal abgesehen von der furchtbar hohen Zahl, zeigt schon die erste Tabelle einen frappierenden Unterschied zwischen Diakonen (Männer, die heiraten dürfen), Priestern (Männer, die nicht heiraten dürfen) und Pastoralreferenten (u.a. Frauen).

Priester werden fast fünfmal häufiger beschuldigt als Diakone (OR 4.8, 3.2-7.2, P<=0.0001). Auch wenn es noch mehr Unterschiede zwischen Diakonen und Priestern gibt als das Zölibat, so ist dies doch ein starkes Argument, das Zwangszölibat abzuschaffen. Da Frauen offensichtlich auch nicht beschuldigt werden, liefert die Studie auch ein Argument, die Frauenordination  in der katholischen Kirche zuzulassen, statt durch eine Selektion auf Männer mit offensichtlich zweifelhafter Persönlichkeitsstruktur zu bauen.

Aber stimmt das so wirklich? Die Studie untersucht 1946 bis 2014, also in 68 Jahren 1.670 Beschuldigte aus einer Grundgesamtheit von 38.156 Personen. Da die Grundgesamtheit aber nicht die ganzen 68 Jahre bestand, sondern nur kumulativ zur Zeit der Erhebung und ausserdem Beschuldigungen nicht mit Taten gleichzusetzen sind, nehmen wir großzügigerweise nur 40 Jahre und 19.000 Tateinheiten in die Modellrechnung und kommen damit auf 760.000 Personenjahren. Mit 1.670/760.000 errechnet sich eine Inzidenz von 0,22% pro Personenjahr.

Nun zum Vergleich die allgemeine Bevölkerung. Pro Jahr gibt es ca 15.000 Opfer bei geschätzt 82 Millionen Einwohner in Deutschland. Ziehen wir davon 15 Millionen Menschen unter 18 ab, und nehmen vom Rest nur die 50% Männer, so kommen wir auf eine jährliche Inzidenz von 15.000/33.000.000 oder 0,045%. Das bedeutet eine 4,8 mal höhere risk ratio (RR) als in der Normalbevölkerung und ist identisch mit dem odds ratio (OR) zwischen Diakonen und Priestern. Diakone unterscheiden sich also nicht von der allgemeinen Bevölkerung, das Risiko eines Übergriffs durch zölibatäre Priester ist dagegen sehr hoch. Um zukünftigen Missbrauch in der katholischen Kirchen zu verhindern, schafft man also in der Tat am besten das Zwangszölibat ab.

Allerdings steht schon bei Mt 19,27 (wo es um das Heiraten geht), dass dies nicht alle verstehen werden.  Das Zweite Vatikanische Konzil fordert dennoch „religiösen Gehorsam“ für die „mit der Autorität Christi ausgerüsteten“ Bischöfe und für den Papst „ehrfürchtige Anerkennung“ (Konstitution über die Kirche, Nr. 25).

Seit Paul VI. versichern die Päpste, Christus habe „es so festgelegt“. Er habe die erwählt, „die er wollte“ (Mk 3,13), „gemäß dem ewigen Plan Gottes“. So sagte es auch Papst Johannes Paul II. in der Erklärung „Ordinatio Sacerdotalis“ von 1994. Ebenso bestätigte sein Nachfolger, dass die Kirche für die Priesterweihe von Frauen „keine Vollmacht vom Herrn erhalten“ habe. Zuletzt beklagte eine auf Mai 2018 datierte Erklärung von Kardinal Luis Ladaria, dem Präfekten der Glaubenskongregation, die noch immer aufflackernden Zweifel an der „endgültigen“ Ablehnung der Ordination von Frauen durch die letzten Päpste. Summarisch heißt es, Christus habe zum Aposteldienst nur Männer berufen; das Mann-Sein der Priester sei unverzichtbar, da sie Christus als „Bräutigam der Kirche“ durch die Sakramente vergegenwärtigen.

Warum Jesus nur Männer als Jünger ausgewählt hat? Ich vermute mal, die Männer hatten es besonders nötig, von ihm Nachhilfe zu bekommen, der jähzornige Petrus, der ungläubige Thomas, der kriegerische Simon Zelotes und der verräterische Judas.
Das Argument, dass Priester Männer sein müssen, weil Christus ein Mann ist, verstehe ich nicht ganz. Oder allenfalls mit der genau entgegengesetzten Intention.

Ein Mitglied der Kongregation für die Glaubenslehre versteigt sich noch höher wenn man seine Predigt vom 14.6. nach liest:

Jesus hat bewusst nur Männer als Apostel berufen, als Stammväter des neuen Israel, die ihn dann zu vergegenwärtigen hatten auch im christlichen Kult. Das hat nichts zu tun damit, dass man sich in der Antike weibliches Priestertum nicht vorstellen konnte. Im Gegenteil: Die Religionen und Kulte Griechenlands und Roms kannten vor allem ein weibliches Priestertum. Ihr Dienst war oft verbunden mit der Tempelprostitution als Darstellung der Fruchtbarkeit der Erde im ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen. Davon setzt sich gerade die in der Bibel bezeugte Offenbarung ab mit ihrem Verweis auf die Geschichtsmächtigkeit Gottes…

Wegen der Prostitutionsneigung von Frauen in der Antike dürfen sie auch heute nicht zum Priesteramt zugelassen werden?? Das sagt tatsächlich ein Bischof eine Woche nachdem die Studie erschienen ist.

Nota bene: Die Diskussion ist natürlich nicht auf die katholische Kirche beschränkt, es gibt sie auch bei Baptisten in den USA mit aktuell 700 Fällen, aber auch in der evangelischen Kirche Deutschland wurden bisher 600 Missbrauchsfälle gemeldet. Beim DOSB (der Dachorganisation des deutschen Sportes liegen 1700 Meldungen vor.

Addendum 15/72019

https://www.sueddeutsche.de/kultur/zoelibat-kirche-hubert-wolf-1.4522081

Der Theologe Hubert Wolf hat ein Buch mit 16 Thesen geschrieben, die den Zölibat sehr alt aussehen lassen. Dabei geht er auch auf die historische Dimension des ewigen Streitfalls ein. Er illustriert die Dringlichkeit der Debatte auch am Priestermangel in europäischen Diözesen und zeigt den Zölibatsverteidigern ihre selbstfabrizierten Widersprüche auf.

Addendum 21/9/2019

Bischof Felix Genn in der F.A.Z. https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bischof-felix-genn-wir-brauchen-eine-neue-machtverteilung-in-der-kirche-16394943.html

Was haben Sie aus der sogenannten MHG-Studie gelernt?Priesterliche und vor allem die zölibatäre Lebensform ist keine einfache Erklärung für sexuelle Missbrauchshandlungen an Minderjährigen.

Ein entschlossenes “Möglicherweise”: der Ethikrat zu Genome Editing

Wie andere verstehe nicht, warum der Ethikrat Grundsätzliches von sich geben will? Um die eigene Unsterblichkeit in der ansonsten säkularen Welt zu behaupten? Und warum suggeriert er einen Konsens, wo sich hier doch schier unüberwindbare Konflikte auftun?

Nachdem ich nun das ganze Dokument gelesen habe, frage ich mich

1) für wen spricht der Ethikrat eigentlich – für die Politiker/innen, die ihn berufen hat? Für die Wissenschaft, wo die meisten Mitglieder herkommen? Oder spricht doch jeder Rat nur für sich selbst bzw seine Peer Group – Medizin, Soziologie, Theologie, Jura? Dann ist er nicht so wichtig, wie er genommen wird, denn seine Meinung wechselt mit der wechselnden Zusammensetzung des Rates.

2) was Dokument eigentlich will? Ein Moratorium habe andere auch schon gefordert (zB Leopoldina & DFG bereits 2015) und das nicht nur früher, sondern auch deutlich eloquenter. In der eindeutigen Uneindeutigkeit des Ethikrates, alles aneinander reihen zu wollen, liegt die Stellungnahme auf der Linie des Nuffield Reports oder des US Academy Reports, bei denen sich He Jiankui das Passende herausgepickt hat.

Ich halte es da mehr mit Wolfgang Huber (bei dem ich 1979 in Marburg mein allererstes Seminar an der Alten Uni besucht habe). Er

… sprach sich dafür aus, die Bereiche der Pluralität von ethisch geprägten Lebensformen und einer allgemein geltenden Moral zu unterscheiden, sie jedoch nicht beziehungslos nebeneinanderzustellen. Mit einer Gleichgültigkeit gegenüber der Frage nach dem Guten verblasse auch die Frage nach den Motiven und Antrieben, die Menschen dazu veranlassen können, sich auch gegen Widerstände an solchen Regeln zu orientieren. Die bloße Kenntnis universaler Regeln reiche nicht aus. Man benötige auch die Bereitschaft, sich für sie einzusetzen. “Wer in einer pluralen Welt an gemeinsamen moralischen Normen interessiert ist, muss deshalb fragen, wie diese sich an unterschiedliche ethische Grundhaltungen zurückbinden lassen.” Notwendig sei, eine “Kultur der Verantwortung”…

 

Google unser

Gefunden auf https://www.digital-religion.de

Google unser
 in der Cloud,
Geheiligt werde Deine Suche,
Dein Crawler komme,
Dein Algorithmus geschehe,
auf dem Laptop wie auch auf dem Handy.
Unsere täglichen Likes gib uns heute,
und vergib uns unsere Dislikes,
wie auch wir vergeben unseren Hatern.
Und führe uns nicht auf irrelevante Seiten,
sondern erlöse uns vom eigenen Wissen,
denn Dein ist das Netz und die Allwissenheit und die Singularität in Ewigkeit.

Buchempfehlung für Christian Hofmeister auf vorablesen.de mit “Google Unser”, DCI, Hamburg 2019

The mutant says there is no God

There was an article already already some time ago “The Mutant Says in His Heart <There Is No God>: the Rejection of Collective Religiosity Centred Around the Worship of Moral Gods Is Associated with High Mutational Load”.

Industrialisation leads to relaxed selection and thus the accumulation of fitness-damaging genetic mutations. We argue that religion is a selected trait that would be highly sensitive to mutational load. We further argue that a specific form of religiousness was selected for in complex societies up until industrialisation based around the collective worship of moral gods. With the relaxation of selection, we predict the degeneration of this form of religion and diverse deviations from it. These deviations, however, would correlate with the same indicators because they would all be underpinned by mutational load. We test this hypothesis using two very different deviations: atheism and paranormal belief.

My first point is – where does the strange idea originate that only fools do not believe in God?

My first association from the bible was “The fool hath said in his heart, there is no God” (Ps 14:1) But there is  more: Job 12:7 but also Rom 3:11  (citing Ps 14) and maybe also Eph 4:18. On the other hand  (Mt 1,3) thinking is not a condition of belief – making the assertion of the psalm  more the exception the rule.

Which leads to the second strange point: Is there really a higher mutational load? No – it is just a speculation.

https://www.psychologytoday.com/us/blog/unique-everybody-else/201803/the-fool-says-in-his-heart-atheists-are-mutants

There’s an even bigger problem with Dutton et al.’s claims. Many studies show that atheists are more intelligent, on average, than religious believers … . Edward Dutton published a paper on this himself.

http://blogs.discovermagazine.com/neuroskeptic/2019/03/16/are-atheists-genetically-damaged/

Although Dutton et al. argue that atheism is an “aberration,” others have argued that atheism might be adaptive in certain environments. For example, atheism tends to be associated with certain individual characteristics such as preference for logical reasoning and scepticism over intuition, along with less sociality and higher individualism.

 

Komplizierte biologische Familienverhältnisse

Adam: de novo synthetische Biologie. Eva: Transgender iPS Klon, Kains Kinder durch ödipale Inzucht, dann Riesen durch Genmutationen und ein genetisches Bottleneck in der Sintflut, bis hin zur heterologen Insemination zu Beginn unserer Zeitrechnung – komplizierte biologische Familienverhältnisse, die an die Geschichte des Zaddik erinnern.

Ein alter, frommer Jude, ein Zaddik, verließ eines Tages diese verrückte Welt und kam in jener, der wirklichen Welt, vor den Engel, der das Buch des Gedenkens, in welchem die Lebensgeschichte eines jeden verzeichnet ist, hütet und öffnet. Ein Blick ins Buch genügte, und gleich standen zwei Engel bereit, den Zaddik ins Paradies zu führen. Aber der Zaddik steht still und will nicht weggehen. Denkt sich der Engel: er hat recht. Zwei Engel sind zu wenig Ehre, und gleich war ein Engelschwarm bereit, den Zaddik ins Paradies zu führen. Aber der Zaddik geht nicht von der Stelle und sagt schlicht und einfach: ? Ich verdiene es nicht!? Entsteht eine Aufregung; Ah! Ein wahrer Zaddik! Man will ihn ins Paradies führen, und er will nicht!
Als der Herr der Welt von der Sache hört, ruft er den Zaddik zu sich und will wissen, was los ist. Sagt der Zaddik; “Rebojne Schelolam! Du kennst doch die Wahrheit! Ich habe zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn. Ein Unglück hat mich getroffen: Meine Tochter ist gestrauchelt und hat vor der Hochzeit ein Kind geboren und mein Sohn hat sich taufen lassen!”
Da tröstete ihn der Herr der Welt!: “Mein Lieber, es hätte, Gott behüte, noch Ärgeres passieren können! Meine Tochter Miriam hat auch ein Kind, einen Sohn, vor der Hochzeit geboren, und als der groß war, hat er sich taufen lassen. Aber das ist noch nicht alles! Nachher hat man sogar behauptet, daß ich der einzige Vater von dem Kind bin!”

Der erste klinische Versuch

Daniel und seine Gefährten am babylonischen Hof (167–164 v. Chr).

I. 3 Und der König sprach zu Aschpenas, seinem obersten Kämmerer, er sollte einige von den Israeliten auswählen, und zwar von königlichem Stamm und von edler Herkunft, 4 junge Leute, die keine Gebrechen hätten, sondern schön, einsichtig, weise, klug und verständig wären, also fähig, an des Königs Hof zu dienen; und er sollte sie in Schrift und Sprache der Chaldäer unterrichten lassen. 5 Und der König bestimmte, was man ihnen täglich geben sollte von der königlichen Speise und von dem Wein, den er selbst trank; so sollten sie drei Jahre erzogen werden und danach vor dem König dienen. 6 Unter ihnen waren von den Judäern Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja. 7 Und der oberste Kämmerer gab ihnen andere Namen und nannte Daniel Beltschazar und Hananja Schadrach und Mischaël Meschach und Asarja Abed-Nego. 8 Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, dass er sich mit des Königs Speise und mit dem Wein, den dieser trank, nicht unrein machen wollte, und bat den obersten Kämmerer, dass er sich nicht unrein machen müsste. 9 Und Gott gab Daniel, dass ihm der oberste Kämmerer günstig und gnädig gesinnt wurde. 10 Der sprach zu ihm: Ich fürchte mich vor meinem Herrn, dem König, der euch eure Speise und euern Trank bestimmt hat. Warum soll er sehen, dass eure Gesichter schmächtiger sind als die der andern jungen Leute eures Alters? So brächtet ihr mich bei dem König um mein Leben. 11 Da sprach Daniel zu dem Aufseher, den der oberste Kämmerer über Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja gesetzt hatte: 12 Versuch’s doch mit deinen Knechten zehn Tage und lass uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken geben. 13 Und dann lass dir unser Aussehen und das der jungen Leute, die von des Königs Speise essen, zeigen; und danach magst du mit deinen Knechten tun nach dem, was du sehen wirst. 14 Und er hörte auf sie und versuchte es mit ihnen zehn Tage. 15 Und nach den zehn Tagen sahen sie schöner und kräftiger aus als alle jungen Leute, die von des Königs Speise aßen. 16 Da tat der Aufseher die königliche Speise und den Wein weg, die für sie bestimmt waren, und gab ihnen Gemüse. 17 Und diesen vier jungen Leuten gab Gott Verstand und Einsicht für jede Art von Schrift und Weisheit. Daniel aber verstand sich auf Gesichte und Träume jeder Art. 18 Und als die Zeit um war, die der König bestimmt hatte, dass sie danach vor ihn gebracht werden sollten, brachte sie der oberste Kämmerer vor Nebukadnezar. 19 Und der König redete mit ihnen, und es wurde unter allen niemand gefunden, der Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja gleich war. Und sie wurden des Königs Diener. 20 Und der König fand sie in allen Sachen, die er sie fragte, zehnmal klüger und verständiger als alle Zeichendeuter und Weisen in seinem ganzen Reich.

mehr zu Geschichte von Clinical Trials auf Pubmed. Dank an manipogo für die Anregung.

Fundamental and non fundamental objections of genome editing in humans

Braun, Schickl and Dabrock try to “map the underlying ethical arguments” (p6ff in “Moral Hazard” 2018) against human genome editing.

The various objections against germline genome editing can basically be divided into (1) fundamental (i.e. against the context of research and application) and (2) non fundamental (i.e. only against the context of application) arguments. The most prevalent fundamental arguments are (a) arguments of human dignity (b) arguments of naturalness and (c) slippery slope… The most common argument within the ethical (as well legal) debate on the use of genome editing techniques, like CRISPR technologies, is the safety argument as a non fundamental objection.

While I think the differentiation of fundamental vs non-fundamental is important for discriminating relevant from irrelevant arguments, the definitions are not fully clear. What is “context of research” – subject, object or objective? And what is “context of application” – the procedural conditions?

“Fundamental” may not be the best label as “fundamental” in German usually claims to be the  only right doctrine. Anyway, a fundamental argument will be an argument that cannot be easily overcome by a counter-argument as it is it is deeply grounded, heavy-weighted and basis for other conclusions.  A non-fundamental is just a non fundamental argument that can be rebutted immediately or in the foreseeable future.

The classification of fundamental by Braun, Schickl and Dabrock is even problematic as well. “Naturalness” is not a fundamental argument as it is nearly impossible to define a “natural” human genome. IMHO “slippery slope” is also not a logical argument at all – having more fear mongering elements than a  strict consequentialist logic.

I would therefore like to split any fundamental objections by the disciplines where they originate: (a)  philosophical/theological anthropology (b) biology and (c) sociology.

FUNDAMENTAL OBJECTION
-- anthropology
  .. human dignity
  .. missing embryonal consent
  .. genetic heteronomy
-- biology
  .. off target risks / safety
  .. unknown genetic background effects
  .. unknown next generation effects
  .. dissolution of species boundaries
-- sociology
  .. missing societal consensus
  .. new naturalism
  .. new eugenics
  .. new racism
NON FUNDAMENTAL OBJECTION
  .. medical necessity
  .. ethics vote
  .. no pre-tests
  .. no trial exit strategy
  .. conflicts of interest
  .. consent without alternatives
  .. and all Krimsky rules

Safety could of course could be a fundamental argument as set out by Nüsslein Vollhard: we can not 100% predict from one cell the fate from another cell.

Maybe this very first classification of arguments could be a further step into a more rational ethical discussion.

Braun, Schickl and Dabrock write on the same page that “the potentiality argument … which is considered to be the strongest argument for absolute embryo protection, is increasingly criticized by ethicists” citing Schöne-Seifert et al 2013 and  themselves as Schickl et al 2014. Their argument: we can reprogram now adult cells, the potentiality is therefore not a unique property of the human embryo, the embryo therefore has not any unique value, the embryo does not need protection.
I ask – instead of REVOKING potentiality of the human embryo why not EXPANDING potentiality to reprogrammed stem cells?
I have also doubts that a “reprogrammed” stem cell will ever have the unique potentiality of an embryo in situ for 3 reasons:
1. a stem cell is not a de novo creation but just a replication.
2. a stem cell will never replicate the complicated epigenetic pattern of an embryonic cell (which is a unique part of the embryonic identity, putting the Schickl argument in a row of genetic exceptionalism arguments).
3. lastly there is never ever maternal support of a stem cell, ignoring the complex biological support chain of human embryos.

And of course potentiality cannot be denied from a biological standpoint. It can be even exactly quantified: One of three fertilized eggs will develop into a human.

(TBC)

Die Lust an der Liste

Cicero mit den Top 500 Deutschen, die angeblich am meisten durchdringen und gehört werden. Hier am besten nur als Screenshot, sonst würde das ja nur den Status quo für 2020 zementieren

Hm. Immerhin, einer meiner akademischen Lehrer aus Marburg (1980) und mein Lieblingsjournalist aus München (2019) haben es unter die ersten 25 geschafft.

 

 

Das goldene Kalb

Ein goldenes Schnitzel,  das mit 24 Karat Blattgold überzogenen “Ribeye”-Steak für Franck “Ribeyeri” und seine Schimpftirade. Irgendwie ist das ganz doch bekannt aus Exodus 32

Nehmt euren Frauen, Söhnen und Töchtern die goldenen Ringe ab, die sie an den Ohren tragen, und bringt sie her! Da nahm das ganze Volk die goldenen Ohrringe ab und brachte sie zu Aaron. Er nahm sie von ihnen entgegen, zeichnete mit einem Griffel eine Skizze und goss danach ein Kalb. Da sagten sie: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben. Als Aaron das sah, baute er vor dem Kalb einen Altar und rief aus: Morgen ist ein Fest zur Ehre des Herrn. Am folgenden Morgen standen sie zeitig auf, brachten Brandopfer dar und führten Tiere für das Heilsopfer herbei. Das Volk setzte sich zum Essen und Trinken und stand auf, um sich zu vergnügen … Als Mose dem Lager näher kam und das Kalb und den Tanz sah, entbrannte sein Zorn.“

Gold kann man essen, als Farbstoff gibt es sogar eine eigene Zusatzstoffnummer E175. Aber, das lernen wir aus der Geschichte mit dem goldenen Kalb: es ist und bleibt ein Zeichen der Dekadenz.

All humans, and two ancestors?

Daily Mail reports a study in Human Evolution with comments at phys.org

A scientific study has prompted speculation that all modern humans could have descended from a solitary pair who lived 100,000 to 200,000 years ago.
Scientists surveyed the genetic ‘bar codes’ of five million animals – including humans – from 100,000 different species and the results have prompted speculation that we sprang from a single pair of adults after a catastrophic event almost wiped out the human race.
These bar codes, or snippets of DNA that reside outside the nuclei of living cells, suggest that it’s not just people who could have come from a single pair of beings, but nine out of every 10 animal species, too.

I have heard that before.

Der chinesische Menschenversuch

This content has restricted access, please type the password below and get access.


Digitalisierung und Arbeitswelt

Vom 12. bis 13. November 2018 fand in der Dialogreihe „Innovation und Verantwortung“ eine gemeinsame Veranstaltung “Digitalisierung und Arbeitswelt” statt, die gemeinsam von TTN, acatech und evangelische Akademie Tutzing organisiert wurde.

Für TTN übernahm Stephan Schleissing, für die acatech Marc-Denis Weitze die Moderation.

Digitalisierung – Revolution oder Gestaltungsauftrag?
Prof. Dr. Klaus Kornwachs, Büro für Kultur und Technik, ehem. Lehrstuhl für Technikphilosophie, Brandenburgische Technische Universität Cottbus

Klaus Kornwachs

Mit Digitalisierung den kulturellen Wandel im Unternehmen gestalten.
Jan Pfeifer, Detecon International GmbH

Jan Pfeifer

Ironie der Digitalisierung: Weswegen Steuerungsphantasien zu kurz greifen.
Prof. Dr. Stefan Kühl, Professur für Organisationssoziologie, Universität Bielefeld und Finn- Rasmus Bull, Metaplan

Stefan Kühl

Digitalisierung, Bildung und die Arbeitswelt: Politische Herausforderungen im Gespräch mit Annette Karl, MdL

Annette Karl

Arbeit in der digitalen Transformation.
Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath, Präsident acatech

Dieter Spath

Verantwortung in der digitalen Transformation.
Prof. Dr. Peter Dabrock, Lehrstuhl für Systematische Theologie (Ethik), Universität Erlangen- Nürnberg

Peter Dabrock

 

We depend too much on science and not enough on faith

Datasource: Social values, science and technology 2013 Special EU Barometer 401, p81. Figure (c) Science Surf 2018

 

Respondents remain divided on the issue of whether we depend too much on science and not enough on faith. Almost four in ten (39%) agree, while almost one third (32%) disagree that we depend too much on science and not enough on faith. A considerable proportion, 25%, is neutral on the issue.
There has been little change since the last wave, with agreement increasing by 1 percentage point, and disagreement down by 2 points. But there has been a big change since 1905

In der Tat, eher laufen die meisten Menschen von einem Arzt zum andern, eher versuchen sie es mit allen Mitteln, die ärztliche Wissenschaft und Aberglaube angeben, eher reisen sie von Bad zu Bad, als sie nur einmal mit rechtem Ernst und mit vollem Glauben an Gottes Allmacht und Güte betend an Gottes Thür anklopfen.

Anselm in Voigt, Religion in bioethischen Diskursen, de Gruyter 2010 p 69 refers to Ludwig Lemme, Christliche Ethik, Gr. Lichterfelde-Berlin 1905, p 681