Category Archives: Theology

Leben nach der Geburt

Transkribiert nach einem aktuellen TikTok video der letzten Woche.

I just heard the most beautiful story about life and I needed to share it with you.

There’s two babies sitting in the womb and the first one asked the second, “Do you think there’s life after delivery?”

“Yeah, I think so. You know, I don’t really know what it’s going to be like, but it’s the next stage in our evolution and growth.”

And the first one says, “That’s total nonsense. What kind of life could be possible after delivery?”

The second one responds, “Maybe there’s even more light and maybe we can walk on our legs and eat with our mouths. We might even develop other senses that we’re not aware of now and we don’t even understand.”

The first one says, “That’s ridiculous. We can’t walk. And eating with our mouths, we have an umbilical cord that is scientifically proven to give us all of the nourishment that we need. It’s far too short to go with this after delivery. To have life after delivery has to be logically excluded.”

And the second one says, “Well, maybe it’s just different. You know, maybe we don’t need the cord. Maybe there’s other ways that we can be nourished.”

The first one jumps in and says, “All right, well, you know what? If there really is life after delivery, then how come no one’s ever come back? ” It’s a stupid thought. After delivery is nothing but darkness and silence and oblivion and nothing.”

The second one replies, “I don’t know. Maybe we’ll meet Mother and she’ll take care of us.”

“Mother,” the first one replies, “You actually believe in Mother? If Mother exists, then where is she now?”

And the second one says, “Mother is all around us. We exist in her and of her. It’s in her that we live. Without her, this world could not and would not exist. Well, I don’t see her, so it’s only logical that she’s not here.”

And the first one replies, “Sometimes in silence, you can perceive her presence. You can feel her heartbeat and you can even hear her calling from above telling you how much she loves you. And maybe, just maybe, life doesn’t end with delivery, but it actually just begins.”

Der Ursprung der Geschichte ist nicht völlig klar – soll sich bei Útmutató a Léleknek finden oder bei einem gewissen Henri J.M. Nouwen. Sehr viel wahrscheinlicher ist der Autor aber Pablo J.Luis Molinero (“Morphogeny“). Nun also meine Übertragung auf Deutsch.

Ich habe gerade eine nette Geschichte über das Leben gehört und will sie nun Dir erzählen.

Zwei ungeborene Zwillinge sitzen im Mutterleib. Da fragt der eine den anderen: „Glaubst du eigentlich, dass es ein Leben nach der Geburt gibt?“

„Ja, ich denke schon“, antwortet der zweite. „Ich weiß nicht genau, wie es sein wird, aber es ist sicher der nächste Schritt in unserer Entwicklung und unserem Wachstum.“

Der erste schüttelt den Kopf. „Das ist doch Unsinn! Wie soll denn Leben nach der Geburt überhaupt aussehen?“

Der zweite überlegt kurz und sagt dann: „Vielleicht gibt es mehr Licht. Vielleicht können wir auf unseren eigenen Beinen stehen und mit unserem Mund essen. Vielleicht entdecken wir sogar neue Sinne, von denen wir jetzt noch nichts wissen.“

Der erste lacht spöttisch. „Laufen? Essen mit dem Mund? Das ist doch absurd! Wir haben doch die Nabelschnur, wissenschaftlich bewiesen, sie gibt uns alles, was wir brauchen. Und die ist viel zu kurz, um uns nach der Geburt weiter zu versorgen. Nein, ein Leben nach der Geburt ist schlicht und einfach ausgeschlossen.“

„Vielleicht ist es einfach anders“, entgegnet der zweite ruhig. „Vielleicht brauchen wir die Nabelschnur dann gar nicht mehr. Vielleicht gibt es eine ganz neue Art, wie wir versorgt werden.“

Der erste wird ungeduldig. „Und wenn es wirklich ein Leben nach der Geburt gibt – warum ist dann noch nie jemand zurückgekommen? Nein, nein, nach der Geburt kommt nichts. Nur Dunkelheit, Stille und das große Vergessen.“

Der zweite überlegt einen Moment und sagt dann leise: „Vielleicht begegnen wir nach der Geburt der Mutter. Vielleicht kümmert sie sich um uns.“

Der erste lacht. „Die Mutter? Du glaubst an eine Mutter? Wo soll sie denn sein?“

Der zweite antwortet: „Sie ist überall um uns herum. Wir leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht existieren.“

Der erste bleibt skeptisch. „Aber ich sehe sie doch nicht, also gibt es sie auch nicht.“

Der zweite lächelt. „Manchmal, wenn wir ganz still sind, können wir ihre Gegenwart spüren. Wir hören ihren Herzschlag. Und vielleicht, ja vielleicht, ist die Geburt nicht das Ende – sondern erst der Anfang.“

Zu gern würde ich jetzt allerdings gern auch noch das Original lesen.

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Christian and Islamic Fundamentalism

After a recent discussion here I followed up the empirical data that are published in “Fundamentalismus und Fremdenfeindlichkeit Muslime und Christen im europäischen Vergleich“.

 Almost half of European Muslims agree that there is only one interpretation of the Koran, that Muslims should return to the roots of Islam, and that religious rules are more important than secular laws. Based on these items, a WZB study shows that religious fundamentalism is much more common among Muslims than among Christians. This is alarming in the light of the strong link between religious fundamentalism and outgroup hostility.

Legend of the WZB results from left to “return to the roots”, “only one binding interpretation”, “religious rules more important than secular law”, “agree to all”
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Das Hauptproblem der Erwählung

Tilman Moser (1938-2024) schreibt in “Gottesvergiftung” seine (An-)klage gegen Gott in der langen Tradition der Psalmen, des  Klageliedes, von Hiob bis zur Anklage Jesu am Kreuz

Mit der psychischen Grundfigur der Erwählung, des auserwählten Volkes, hast du dir ja schon ganz zu Anfang einen kleinen Teil der Menschheit eingefangen, einen Brückenkopf aus dem Nichts gebildet.
Weißt du, wie listig du mit den narzißtischen Bedürfnissen deiner Anhänger umgehst, wie fein dosiert du die Grade der Erwählung und der Gottesnähe verteilen kannst, wie virtuos du die Angebote von Geborgenheit, Führung, Glanz und Einzigartigkeit mischst – von den Strafangeboten einmal abgesehen -, so daß sich jeder nach seinen ureigensten, geheimsten niemals öffentlich eingestandenen Bedürfnissen bedienen kann?
Du bist raffiniert und wirst dadurch mächtig, daß du die Angebote an alle anderen im Dunkeln läßt und im Grunde dich jeder so ganz im stillen verehrt und verzehrt.

Das grundlegende Problem ist nicht, ob ein Volk, ein Stamm oder eine Gruppe von Gott erwählt wurde, sondern ob es sich als erwählt versteht. Damit wird der Glaube an die Überwertigkeit zur Realität, ganz ohne Erwählung, was auch als Thomas Theorem bekannt ist

If men define situations as real, they are real in their consequences / Wenn die Menschen Situationen als wirklich definieren, sind diese in ihren Konsequenzen wirklich (W. I. Thomas und D. S. Thomas)

So erfüllen sich ganz von selbst alle Prophezeiungen. Und die Konsequenz? Einfach nur furchtbar was die täglichen Nachrichten seit dem  7. Oktober bringen, eine Gewaltspirale zwischen zwei Völkern die kein Ende nimmt.  Denn nicht nur die Juden Jes 42,1-4

Siehe, das ist mein Knecht, den ich halte, und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen.

sondern auch die Palästinenser fühlen sich auserwählt Sure 3,34

Allah hat Adam, Noah, die Familie Abrahams und die Familie Amrans vor allen anderen Menschen auserwählt.

Das mag alles etwas verkürzt sein, aber warum nicht wenn es den Kern trifft. Religion als Opium fürs Volk? Nein, nicht Opium sondern Crystal Meth.

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Wo immer Ethik gepredigt wird, liegt die Moral im Argen

Rechtzeitig zur Olympiade kommt eine ARD Dokumentation zu Doping, der kriminellen Abkürzung zu Ruhm und Ehre.
Irgendwie erinnert die SZ Filmbesprechung daran, wie aktuell Betrug in der Wissenschaft gehandhabt wird:

Ausführlich zu Wort kommt im Film der spanische Blutpanscher Eufemiano Fuentes, ein verurteilter Superdoper, dessen Dienste das Vaterland bereits in den Achtzigerjahren diskret anwarb. Sportärzte verstehen was von Muskeln und Gelenken, Gynäkologen wie Fuentes was von Blut und Hormonen…Anfragen der Rechercheure zu Fuentes’ Aussagen ließen alle Betroffenen unbeantwortet. Gewagt sei aber die Prognose: Bei den Spielen, die in keinem Halbsatz ohne Floskeln zu Fairness, Ethik und Erziehung auskommen, wird die Causa totgeschwiegen.

Wo immer Ethik gepredigt wird, liegt die Moral im Argen.

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Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten?

Die Gedanken sind frei,
wer kann sie erraten?
Sie ziehen vorbei, wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen mit Pulver und Blei.
Die Gedanken sind frei.

Was sich so schön lyrisch bei Hoffmann von Fallersleben anhört, ist eben nur Lyrik des 19. Jahrhunderts. Gedankenlesen fasziniert die Menschen seit König Davids Zeiten, aber ist erst seit kurzem in Ansätzen möglich (MPI)

Das Ergebnis erstaunte Libet, ebenso wie viele Forscher bis heute: Im Hirn der Probanden baute sich das Bereitschaftspotential bereits auf, bevor sie selbst den Willen zur Bewegung verspürten. Selbst wenn man eine gewisse Verzögerung beim Lesen der Stoppuhr annahm, blieb es dabei – der bewusste Willensakt ereignete sich im Durchschnitt erst drei Zehntelsekunden, nachdem die Handlungsvorbereitungen im Hirn angelaufen waren. Für viele Hirnforscher ließ das nur einen Schluss zu: Die grauen Zellen entschieden offenbar an uns vorbei.

Die technische Auflösung geht immer weiter, von der Antizipation einfacher Bewegungsmuster nun hin zur kompletten Bilderkennung im Gehirn “Mental image reconstruction from human brain activity” hier in der geringfügig korrigierten DeepL Übersetzung

Die von Menschen wahrgenommenen Bilder können aus ihrer Gehirnaktivität rekonstruiert werden. Allerdings ist die Visualisierung (Externalisierung) von mentalen Bildern  eine Herausforderung. Nur wenige Studien haben über eine erfolgreiche Visualisierung von mentaler Bilder berichtet, und ihre visualisierbaren Bilder waren auf bestimmte Bereiche wie menschliche Gesichter oder Buchstaben des Alphabets beschränkt. Daher stellt die Visualisierung mentaler Bilder für beliebige natürliche Bilder einen bedeutenden Meilenstein dar. In dieser Studie haben wir dies durch die Verbesserung einer früheren Methode erreicht. Konkret haben wir gezeigt, dass die in der bahnbrechenden Studie von Shen et al. (2019) vorgeschlagene Methode zur visuellen Bildrekonstruktion stark auf visuelle Informationen, die vom Gehirn dekodiert werden, angewiesen ist und die semantischen Informationen, die während des mentalen Prozesses benutzt werden, nicht sehr effizient genutzt hat. Um diese Einschränkung zu beheben, haben wir die bisherige Methode auf einen Bayes’sche Schätzer erweitert und die Unterstützung semantischer Informationen in die Methode mit aufgenommen. Unser vorgeschlagener Rahmen rekonstruierte erfolgreich sowohl gesehene Bilder (d.h. solche, die vom menschlichen Auge beobachtet wurden) als auch vorgestellte Bilder aus der Gehirnaktivität. Die quantitative Auswertung zeigte, dass unser System gesehene und imaginierte Bilder im Vergleich zur Zufallsgenauigkeit sehr genau identifizieren konnte (gesehen: 90,7%, Vorstellung: 75,6%, Zufallsgenauigkeit: 50.0%). Im Gegensatz dazu konnte die frühere Methode nur gesehene Bilder identifizieren (gesehen: 64,3%, imaginär: 50,4%). Diese
Ergebnisse deuten darauf hin, dass unser System ein einzigartiges Instrument zur direkten Untersuchung der subjektiven Inhalte des Gehirns wie Illusionen, Halluzinationen und Träume ist.

Fig 3A
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Parthenogenesis

When his mother Mary had been engaged to Joseph, but before they lived together, she was found to be with child from the Holy Spirit.
19: Her husband Joseph, being a righteous man and unwilling to expose her to public disgrace, planned to dismiss her quietly.
20: But just when he had resolved to do this, an angel of the Lord appeared to him in a dream and said, “Joseph, son of David, do not be afraid to take Mary as your wife, for the child conceived in her is from the Holy Spirit.

incredible? No.

https://www.nature.com/articles/d41586-023-02404-z

In the study above there are only 44 genes that were involved in parthenogenesis

This identified a polygenic system whereby increased expression of the mitotic protein kinase polo and decreased expression of a desaturase, Desat2, caused facultative parthenogenesis in the non-parthenogenetic species that was enhanced by increased expression of Myc.

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Whistleblower update

Der Schutz von Whistleblower sollte eigentlich nach Willen der EU besser werden. Aber nach unendlichen Verzögerungen, zuletzt vor dem Vermittlungsausschuss des Bundestages, ist es damit nicht weit her, wenn nicht mal mehr anonyme Hinweise möglich sind. Einziger Trost: auch woanders nur”talk, no action”.
So wird das deutsche Gesetz wohl bald wieder einkassiert werden, das meint nicht nur Transparency Deutschland

Leider muss man in aller Deutlichkeit sagen: Der vorliegende Gesetzentwurf zum Schutz von Hinweisgeber:innen ist ein Fiasko. Die Bundesregierung muss dringend nachbessern, denn in der vorliegenden Form brächte das Gesetz neue Rechtsunsicherheiten für Whistleblower:innen, Unternehmen und Behörden. Anstatt den klaren Vorgaben und Empfehlungen der EU zu folgen, hat die Bundesregierung Stückwerk vorgelegt.

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Die Aufgabe der Theologie

Das theologische Testament Ernst Käsemann’s – die Rede an seinem 90. Geburtstag. Der volle Abdruck bei Jochen Teuffel, Pfarrer in Vöhringen.

Die Aufgabe des spezifischen Theologen ist nach Paulus die Unterscheidung der Geister. Der Fromme soll nicht immer frömmer werden. Er hat nicht „Religion“ unter anderen Religionen zu betreiben und zu demonstrieren. Die Nachfolge des Nazareners ist von ihm verlangt. Der Einzelne mag Modell in der Gemeinschaft sein. Das Priestertum aller Gläubigen ist aber nicht durch erbaulichen Individualismus zu ersetzen. Jeder Christ befindet sich im Gegenüber zur ganzen Welt und hat, selbst wenn er in seiner Umwelt isoliert wird, sowohl dem Idealismus wie dem Materialismus zu widerstehen. Er hat stets seinen Herrn zu bekennen, wo irdisch die Götzen herrschen, sei es im Zeichen der Machtgier oder des Aberglaubens oder des Mam­mons.

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Unser Wissen ist Stückwerk

aus dem Testament von Papst Benedikt

Oft sieht es aus, als ob die Wissenschaft – auf der einen Seite die Naturwissenschaften, auf der anderen Seite die Geschichtsforschung (besonders die Exegese der Heiligen Schriften) – unwiderlegliche Einsichten vorzuweisen hätten, die dem katholischen Glauben entgegenstünden. Ich habe von weitem die Wandlungen der Naturwissenschaft miterlebt und sehen können, wie scheinbare Gewißheiten gegen den Glauben dahinschmolzen, sich nicht als Wissenschaft, sondern als nur scheinbar der Wissenschaft zugehörige philosophische Interpretationen erwiesen – wie freilich auch der Glaube im Dialog mit den Naturwissenschaften die Grenze der Reichweite seiner Aussagen und so sein Eigentliches besser verstehen lernte.

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Haben Tiere ein Bewusstsein?

 

Ich nehme aus dem Video mit: Fliegen vielleicht nicht (das sieht mehr nach operanter Konditionierung aus) aber Primaten, Elefanten, Delfine, Krähen haben alle im Spiegeltest bestanden.

Spielen Tiere eine Rolle in der Theologie bzw biblischen Überlieferung? Claudia und Simone Paganini haben ein Buch dazu geschrieben: Die Biester der Bibel. Warum es in der Heiligen Schrift keine Katzen, aber eine Killer-Kuh gibt, Gütersloh 2022.

Will man nicht bei der Schöpfungsgeschichte stehenbleiben, stellt man außerdem schnell fest, dass Tiere in der Bibel an vielen Stellen gar als Protagonistinnen in Erscheinung treten. In den Gesetzestexten der Torah werden sie sogar als Rechtssubjekte wahrgenommen, die für ihre Arbeit am Feld mit einem Teil der Ernte belohnt werden und im Fall eines tödlichen Unfalls oder bei sexuellen Vergehen zur Rechenschaft gezogen bzw. – wie ein Mensch – bestraft werden können. Ein Tier zu bestrafen, noch dazu in der Regel mit der Todesstrafe, wirkt auf die heutigen Leser:innen eher grausam, die Idee einer rechtlichen Gleichstellung von Tier und Mensch ist aber dennoch bemerkenswert.
Adam und Eva … Veganer:innen!
Noch bemerkenswerter ist, dass es ohne Stiere, Kühe, Ziegen, Schafen oder Tauben, die als Tieropfer dargebracht wurden, im Alten Testament streng genommen kaum eine Möglichkeit gab, mit der Gottheit in Kontakt zu treten. Das Töten von Tieren war aber nicht nur eine Form des Gebets, die rituelle Handlung am Tempel, welche nur von Priestern vollzogen werden durfte, diente letztlich auch der Gewinnung von Fleisch. Die Erlaubnis, Tierfleisch zu essen, wurde dem Menschen aber erst als Folge der Sintflut erteilt, ursprünglich – so die biblische Vorstellung – ernährten sich Adam und Eva im Garten Eden vegetarische bzw. eigentlich sogar vegan.

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Katzenjammer II

Seltsam, was gerade auf Twitter los ist wenn wir CT Bergstrom glauben, der eine Team Email von Musk geteilt hat.

putative chief twit email as distributed by CT Bergstrom https://archive.ph/ZNWIN

Es sieht so aus als sei Twitter nun in der Gewalt von einem reichen Mann, der einem pseudoreligiösen Mars Kult angehört – nachzulesen in dem aufschlussreichen Artikel von Dave Troy

This is a reference to “longtermism” the heavily marketed philosophy being promoted by Musk and his friend William MacAskill that asserts the only thing that matters is humanity’s future in space, and that the only goal of the living is to maximize the number of future humans alive, as well as the number of artificial intelligence instances that could possibly exist in the future. This mandate is most often used to brush aside calls for improving conditions and alleviating suffering among the living here on Earth now. Because, the theory goes, giving a poor person a blanket isn’t likely to be as useful for the future of humanity as building a rocket to Mars. Longtermism is heavily influenced by “Russian Cosmism” and is also directly adjacent to “Effective Altruism.” Musk’s stated mission, which he intends to fulfill in his lifetime, is to “make humanity a multiplanetary species.” The anti-democratic urge in longtermism is rooted in the belief that “mob rule” will lead to nuclear annihilation; we should, Musk thinks, be guided by “wiser” minds.

 

 

 

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Human capital flight

There is an interesting paper on brain drain Why does the U.S. have the best research universities? Incentives, resources, and virtuous circles?

A demand for denominational sorting drove the creation of the nine American colonial colleges. For example, Massachusetts Puritans created Harvard to produce what they saw as a theologically sound education … Connecticut-based Puritans created Yale because they perceived that the Harvard of Massachusetts-based Puritans was too physically distant (in addition to too religiously liberal)

The authors attribute the following U.S. success to “reforms that began after the Civil War and enhanced the incentives and resources the system directs at research” which may be true.  Maybe the overall strategy of the paper is questionable, looking at biographies of Nobel prize winners  only- nevertheless the trend is clear that German impact is decreasing already in 1920 – while I always thought of an exodus of scientists only after 1933.

The U.S. does not spread so much money to  various non-university based “Großforschung” organisations and there is much more private sponsoring of U.S. universities, so monies are more concentrated.

Higher salaries, lower teaching, and enhanced laboratory space illustrate some ways in which professors’ compensation began to reflect research performance. Furthermore, this period saw the emergence of tenure, a salient reward for performance.

The emergence of tenure seems to be important if you can make your living from your work and do not need to start campaigning like #IchbinHanna in Germany.

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Glauben heißt: die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang aushalten

Es ist lange her, es war wohl 1979 im Marburger Audimax, als ich in der obersten Reihe direkt neben der Riege der evangelischen Theologieprofessoren einen Vortrag von Karl Rahner gehört habe. Er stellte sich als Student im 90. Semester vor – das könnte hinkommen, wenn er 1934 als Start rechnete….

Es ging um die Transzendenz wie  so oft,  so Nedjeljka Kovač

Für den späten Rahner und dessen Theologie nimmt der Begriff «Geheimnis» eine Schlüsselposition ein. Der Gedanke, der im Wort «Geheimnis» ausgesagt wird, findet sich sachlich schon in den philosophischen Frühwerken. Was Rahner in Geist in Welt und Hörer des Wortes als Woraufhin der Transzendenz andeutet, nennt er später das (heilige) Geheimnis. Seit dem 1959 verfassten Aufsatz Über den Begriff des Geheimnisses in der katholischen Theologie wird der Begriff des Geheimnisses zu einem der zentralsten Begriffe der Rahnerschen Theologie. Rahner setzt praktisch das Geheimnis mit dem Wort «Gott» gleich.

Aber auch Roman Siebenrock erinnert sich

Vor allem zwei wesentliche Aspekte seines Werkes sind für mich maßgeblich geworden. Es sind seine heterogenen Quellen und seine Verbindung zum Zweiten Vatikanischen Konzil. Zunächst aber ist es auch seine Persönlichkeit, die sich ohne Getue dem Orden und der Kirche für den Dienst am Menschen vorbehaltlos zur Verfügung stellte. Geradezu unwirsch fegte er die üblichen Lobredereien von Tisch: „Ich bin Priester und Jesuit – und damit hat sich‘s.“ Was Theologie als ebenso loyale wie kritische Begleitung einer Kirche in einem epochalen Wandel bedeutet, hat er mir gezeigt.

Video https://videoportal.uni-freiburg.de/m/c15bab2edd7be6b3476023b71a9e2ec2fa98dc578487a82c82954096f10fcc449555f3da852c065ad2e741c6da90c3bc46758cbb694f582f20eab963bfed3f3b
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