Category Archives: Philosophy

Vorbildlicher Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten

Mittlerweile gibt es Checklisten, wie wissenschaftliches Fehlverhalten schon frühzeitig beim Review erkannt werden kann. Wie gehen Institutionen aber mit bereits zurückliegendem Fehlverhalten um? Allgemeine Richtlinien gibt es bei der DFG, aber wie sieht das Vorgehen praktisch aus? An einem Leibnitz Zentrum ist in mühsamer persönlicher Erfahrung ein Leitfaden entwickelt worden, der anderen Universitäten und Forschungseinrichtungen eine Hilfe sein kann [link]. Er bestätigt unter anderem, dass es um so schwieriger ist, Fehlverhalten zu ahnden, je höher in der Hierarchie jemand bereits aufgestiegen ist. Stefan Ehlers:

Die Ahndung wissenschaftlichen Fehlverhaltens bei unbefristet angestellten Gruppenleiter/innen oder gar Beamt/innen erfolgt häufig jedoch durch „Rügen“ oder „Abmahnungen“ oder Geldbußen unterschiedlicher Höhe. Dies ist zwar dem derzeitigen Vertragsrecht bzw. Beamtenrecht geschuldet: bei letzterem sind für eine Enthebung aus dem Amt quasi strafrechtlich relevante Tatbestände Voraussetzung (und hierbei handelt es sich bei wissenschaftlichen Fehlverhalten ohne unmittelbar bezifferbaren wirtschaftlichen Schaden meist nicht).

Das stimmt obwohl es erste Anzeichen gibt daß sich das ändern wird.

 

CC-BY-NC Science Surf accessed 07.11.2025

Performance Paradox durch den “perversen Lerneffekt”

Das „Performance Paradox“ wird in der Literatur unterschiedlich definiert: Zum Einen als Phänomen, daß Organisationen die Kontrolle über etwas haben, das sie nicht genau kennen. In einem Sammelband der Leopoldina hingegen ist das die Tendenz aller Leistungskriterien, mit der Zeit ihre Relevanz zu verlieren. So Margit Osterloh (S.104) zu dem “perversen Lerneffekt”, der sich bei dem Impaktfaktor eingestellt hat:

Dieser tritt dann auf, wenn man den Fokus auf den Leistungsindikator legt und nicht auf das, was er messen soll: „When a measure becomes a target, it ceases to be a good measure.“ Menschen sind besonders kreativ, wenn es darum geht, bei Kennzahlen gut abzuschneiden, ohne die tatsächlich relevante Leistung zu erhöhen.

Nachdem ich bei Kollegen schon CVs gesehen habe, die über 1.000 eigene Artikel aufzählen (aber keine nennenswerte Preise bekommen haben), dann hat Osterloh recht, wenn ich diese Pseudoleistung mit dem phänomenalen Arthur Kornberg vergleiche, von dem ich gerade die Biographie lese und der quantitativ nicht annähernd so viel publiziert hat.
Osterloh kann jedenfalls auch recht gut erklären, warum der Betrug immer häufiger wird.

Wenn die intrinsische durch eine extrinsische Motivation verdrängt worden ist, werden auch noch Manipulationsversuche wahrscheinlicher.

“Gaming the System”: Ich glaube langsam, das ist der grösste Umbruch in der Wissenschaft in den letzten 50 Jahren. Mit der Vervielfachung der mittel- und unterklassigen Forschung plus Performance Paradox ist der Nettoertrag wissenschaftlichen Fortschritts kaum gestiegen, auch wenn das zig-fache Finanzvolumen in die Forschung fliesst.
Osterloh beschreibt Forschung als systemisches “Marktversagen”, denn Forschung ist dadurch gekennzeichnet

dass sie öffentliche Güter erzeugt, die durch Nichtausschließbarkeit und Nichtrivalität im Konsum charakterisiert sind, weshalb der Markt hier nicht funktioniert.

Weil mit der inhärenten Unsicherheit primärer Forschungsergebnisse niemand weiss, ob es stimmt, was ich gerade schreibe, kann ich mich selbst mit gefakten Veröffentlichungen längere Zeit am “Markt” halten. Ein möglicher Nutzen stellt sich sowieso nur spät ein und mit vielen Ko-Autoren ist eine Leistungsmessung fast unmöglich.

Gibt es Alternativen? Sicher, ab S. 109:

Boykott der Indikatoren.

Und zurück zur Gelehrtenrepublik (das ist auch kein Widerspruch zur Bildung für alle).

Hat man dieses „Eintrittsticket“ in die „Gelehrtenrepublik“ aufgrund einer rigorosen Prüfung erworben, dann kann und sollte weitgehende Autonomie gewährt werden. Dies sollte eine angemessene Grundausstattung einschließen, welche es den Forschenden freistellt, sich am Wettlauf um Drittmittel zu beteiligen oder nicht.

 

CC-BY-NC Science Surf accessed 07.11.2025

Kriterien nachhaltiger Wissenschaft

Im letzten CCC Vortrag über Deep Learning war auch ein interessantes Slide zu sehen, das wissenschaftliche Nachhaltigkeit auf sechs Kriterien basiert

  • Relevanz
  • Wiederholbarkeit/Replikation
  • Wiederverwendbarkeit/Ressourcenteilung
  • Konkurrenzfähigkeit
  • Systematik
  • Aussagekraft

Das Thema nachhaltige Wissenschaft scheint mehr aus dem Bereich Klima und Umwelt zu stammen, geht aber weit darüber hinaus vor allem wenn sich die Nachhaltigkeit auf die Wissenschaft selbst bezieht, Wissenschaft also gleichzeitig Subjekt und Objekt ist. Continue reading Kriterien nachhaltiger Wissenschaft

 

CC-BY-NC Science Surf accessed 07.11.2025

Prost Neujahr

 

Ist es nicht tragisch, wenn das nicht mehr selbstverständlich ist?

Irgendwie sieht Pubmed mit dem Pubpeer Plugin doch viel intelligenter aus.

 

CC-BY-NC Science Surf accessed 07.11.2025

Ich gehöre zu den 96%

Axel Bojanowski “Journalisten im Klimakrieg” zitiert Stephan Russ-Mohl “Immer dieselben Wissenschaftler am Mikrofon”, der wiederum Mike Schäfer zitiert

Seinen Zählungen zufolge sind es immer dieselben wenigen Wissenschaftler, die in den Massenmedien vorkommen. Die überwältigende Mehrheit der Professoren, rund 96 Prozent, erhält so gut wie keine Medienaufmerksamkeit. Ihre Abwesenheit sorgt für Verzerrung, denn in die Öffentlichkeit drängen nicht unbedingt jene Gelehrten mit ausgleichendem Gemüt. Vielmehr sind es häufig Forscher mit Sendungsbewusstsein oder Karriereinstinkt, die mit starken Thesen den journalistischen Opportunismus füttern.

Audiatur et altera pars?

Moralisierung wissenschaftlicher Konflikte bietet den Vorteil, dass sie die Auseinandersetzung erspart – mit dem Bösen redet man nicht, über das Gute lässt sich nicht verhandeln. Soziologen sprechen von der “Noble Cause Corruption”, wenn für die Überzeugung von als wichtig empfundenen Zielen Dinge verschwiegen werden, die die eigene Argumentation schwächen könnten.

 

CC-BY-NC Science Surf accessed 07.11.2025

Gegen wen richtet sich der Zorn in der Klimadiskussion?

Jem Bendell hat einen interessanten Aufsatz vor einer Woche veröffentlicht, in dem er dieser Frage nach geht. Die Menschen haben mitterweile so unglaublich viel auf der Erde zerstört. Der Ärger ist, so Bendell, verständlich. Aber wer ist nun dafür verantwortlich? Eine einzelne Person ist es ja eher nicht, eher eine Gruppe von Personen. Und selbst da ist die Antwort unmöglich. Ist es das Management der Ölfirmen? Oder die Aktienkäufer dieser Firmen? Oder die private Rentenversicherung, die über Fonds an Aktien beteiligt ist? Oder bin ich es, der eine private Rentenversicherung bezahlt?
Wir sind alle in einem System der Zerstörung mit eingebunden, auch wenn wir versuchen, einen nachhaltigen Lebensstil zu praktizieren. Gegen wen richtet sich eigentlich der Ärger in der Klimadiskussion? So viel Streit war nie, sagte der Bundespräsident in seiner Weihnachtsansprache.

 

CC-BY-NC Science Surf accessed 07.11.2025

Superforecaster

Sind Wissenschaftler auch gute Propheten? Philip E Telock laut Deutschlandfunk meint

Den entscheidenden Grund für diesen Vorsprung sehen die Autoren nicht in der Intelligenz oder im Vorwissen der … Analysten, sondern in einer Denk- und Arbeitsweise, die jeder trainieren kann. Dazu gehören Bescheidenheit und Teamgeist, Zugriff auf viele verschiedene Informationsquellen sowie die Bereitschaft, eigene Ansichten zu hinterfragen und anhand neuer Erkenntnisse zu aktualisieren.

Im Detail sind Superforecaster

– pragmatisch und nicht von einer bestimmten Ideologie geprägt
– sie gehören zu den intelligentesten 20 Prozent der Bevölkerung
– sind offen für neue Erfahrungen
– beginnen mit eine realistischen Schätzung der Wahrscheinlichkeiten
– suchen vor allem nach Argumenten, die gegen ihre Aussage stehen
– sind zahlenaffin
– korrigieren ihre Prognosen und üben systematisch um sich zu verbessern
– sind selbstkritisch, verstehen Denkfehler und Emotionen
– können komplexere Probleme auf lösbare Unterprobleme herunterbrechen

 

CC-BY-NC Science Surf accessed 07.11.2025

The reason for retraction

Having a discussion recently with the editor of a small journal, I think it is worth to repeat that withdrawal of a paper is not always a sign of deliberate fraud as it could be just an honest error.  Science had an analysis last year of the retractiondatabase that clearly showed the relationship.

https://www.sciencemag.org/news/2018/10/what-massive-database-retracted-papers-reveals-about-science-publishing-s-death-penalty

 

CC-BY-NC Science Surf accessed 07.11.2025

How much wisdom is there in the scientific crowd?

Every day, we are piling up incredible amounts of data that nobody is overseeing anymore. AI is the poposed solution but who is overseeing AI?

Screenshot 19-12-19 www.algorithmwatch.org seems to be working this morning.

We are flooded every day with results, but does anyone care? Ecosystem declined by 47%, what’s next? We are already reading and writing too much with retrograde amnesia as nothing matters within the context of the replication crisis.

WIRED had a nice summery some time ago about “200 Researchers, 5 Hypotheses, No Consistent Answers. Just how much wisdom is there in the scientific crowd?”

The crowdsourced study is a dramatic demonstration of an idea that’s been widely discussed in light of the reproducibility crisis—the notion that subjective decisions researchers make while designing their studies can have an enormous impact on their observed results. Whether through p-hacking or via the choices they make as they wander the garden of forking paths, researchers may intentionally or inadvertently nudge their results toward a particular conclusion.

The Landy Study is my personal favorite of 2019.

 

CC-BY-NC Science Surf accessed 07.11.2025

Die Fairness Falle

Futurezone mit einem Artikel über die Fairness-Falle

Kompromisse sind eine tolle Sache. Wenn zwei Seiten in einer politischen Diskussion grundlegend unterschiedliche Ansichten haben, dann lohnt sich oft der Gedanke, ob nicht beide ein bisschen recht haben. Aber das ist kein Naturgesetz, die Wahrheit muss nicht immer in der Mitte liegen. Manchmal ist eine Meinung richtig, und die Gegenmeinung einfach nur purer Unfug. Wer behauptet, dass die Erde flach ist, dass man mit feinstofflicher Energie Krebs heilen kann, oder dass er Einhörner in der Küche beherbergt, der hat auch nicht ein bisschen recht, sondern er hat überhaupt nicht recht.

 

CC-BY-NC Science Surf accessed 07.11.2025

Der gemeine Menschenverstand

EP Fischer beschreibt den “gemeinen Menschenverstand” – wie er bei Immanuel Kant im 18. Jahrhundert noch hieß – mir der Schicht von Vorurteilen, die sich in den Köpfen der Menschen ablagern, bevor sie 18 Jahre alt werden. “Es ist das Denken, wie es sich entwickelt und herausbildet, wenn ihm nichts auffällt und nichts dazwischen kommt. Der gesunde Menschenverstand ist das biologische Brett vor dem Kopf, das den Durchblick zur wissenschaftlichen Einsicht verhindert.” Stellen wir also Pro und Contra gegenüber.

Pro: https://www.nzz.ch/feuilleton/gesunder-menschenverstand-jared-diamond-ld.138078

Aber gerade in der Wissenschaft, wo es gelegentlich an ihm mangelt und er wenig geachtet ist, wäre es zu begrüssen, wenn der Common Sense eine grössere Rolle spielte. Wissenschafter sind in der Lage, einen detaillierten Gedankengang zu entwickeln, der zu einem unplausiblen und der Vernunft widerstrebenden Schluss führt. Und oft sind andere Wissenschafter bereit, diesen unplausiblen Schluss zu akzeptieren, weil sie sich von den Details der Argumentation einwickeln lassen.

Contra: https://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-642-80223-2_5

In den Worten des französischen Philosophen der Wissenschaft Gaston Bachelard: “Eine wissenschaftliche Erfahrung ist eine Erfahrung, die der gewohnten Erfahrung widerspricht.” …
Denn zu unseren gewohnten Erfahrungen gehart es zum Beispiel, daß ein Stein schneller zu Boden fällt als ein Blatt. Vor langer Zeit – gemeint ist die Antike – wurde daraus noch der (scheinbar logische) Schluß gezogen, daR allgemein schwere Körper schneller fallen als leichte.

 

CC-BY-NC Science Surf accessed 07.11.2025

Warum glauben wir wissenschaftlichen Erkenntnissen?

Ulrich Dirnagel stellt die Frage noch etwas direkter: Warum trauen WIR dem Weltklimarat, die Klimaskeptiker aber nicht?
Mit WIR meint er uns Wissenschaftler, die nicht gerade Klimaforscher sind und trotzdem Klimaforschern die Erklärungen glauben.

“Klimaskeptiker” unter Wissenschaftlern? Generelle Skeptiker gibt es nicht, das würde sich von selbst ausschliessen.

Partiellen Wissenschaftsskeptizismus gibt es aber durchaus. Hier mal meine Typologie, es kann sich jeder selbst überlegen, wo Kachelmann, von Storch, Sachweh einzuordnen sind.

  • Sporadische Ignoranz – durch Informationsdefizite
  • Systematische Ignoranz – in ungünstiger Umgebung sozialisiert oder von aktueller Forschung abgekoppelt
  • A-soziale – alles was man nicht selbst entdeckt hat, stimmt nicht. Neider, die der Konkurrenz die Aufmerksamkeit misgönnen
  • B-Promis, die Aufmerksamkeit um der Aufmerksamkeit willen suchen
  • Verunsicherte, die durch neue Erkenntnisse bedroht sind
  • Empiriker, die eigene Erfahrung über alles setzen (Homöopathie Falle)
  • Logikschwache, die gesunden Menschenverstand über Wissenschaft setzen

Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht, wie auch Dirnagl einräumt, denn Wissenschaft ist nicht wertfrei.

Die Pioniere der Wissenschaft, wie wir sie heute betreiben – die Galileis, Boyles und Newtons –, waren „Gentleman Scientists“. Sie finanzierten sich selbst, oder forschten unter adliger Patronage. Sie waren dadurch unabhängig und nur der wissen­schaftlichen Wahrheit verpflichtet. Ihre Wissen­schaft war, abgesehen vom Zweck des Erkenntnis­gewinns, komplett „desinte­ressiert“. Sie hatten keinen gesell­schaftlichen Auftrag und beriefen sich nicht auf Politik, Geschäft oder Gesellschaft.
Diese Zeiten sind längst vorbei. Ein Meilen­stein war zum Beispiel das Manhattan Project…
In weiten Teilen der Wissen­schaft müssen wir, um Fördermittel zu erhalten, vorab den unmittelbaren Nutzen, die Anwend­barkeit und die Verwert­barkeit unserer Ergebnisse betonen. Wir begründen unsere eigene Wichtigkeit (und damit die Forderung nach Förderung) mit dem Dienst an den Institu­tionen. Der Preis, den wir hierfür zahlen, ist, dass Kritik an den Institu­tionen automatisch Kritik an der Wissen­schaft mit sich bringt. Frei nach der Logik: Wenn die Politik lügt, und wenn Konzerne lügen – dann lügt auch die Wissenschaft.

Warum also glaube ich den Klimaforschern?

Ersten kann ich das CO2 Fourier Experiment von 1824 jederzeit zu Hause nachbauen ( https://youtu.be/CPH0mSqFnUQ )

Zweitens. Aktuelle Daten, die ich mir heruntergeladen habe, passen https://www.wjst.de/blog/sciencesurf/2019/12/correlation-of-earth-temperature-and-global-mean-co2 Der Rückgang der Gletscher ist eindrücklich.

Drittens, machen die Wissenschaftler, die ich kennengelernt habe, einen vertrauenswürdigen Eindruck https://www.wjst.de/blog/sciencesurf/2019/12/johan-rockstrom-talking-about-tipping-points. Es gibt eine große Szene mit durchaus kontroversen Modellen und Positionen, die auch diskutiert werden, ohne in Wissenschaftsskeptizismus abzudriften.

Der letzte Punkt mag sich etwas primitiv anhören, ist aber wohl der entscheidende Punkt. Es ist die “Blockchain des Vertrauens” in eine wissenschaftliche Methode und in renommierte Akteure, die uns einem Wissenschaftsgebiet vertrauen lässt (jeder katholische Christ würde genauso für die Richtigkeit seines Glauben argumentieren: einer Blockchain des Vertrauens durch die apostostolische Sukzession, selbst wenn es vier unterschiedliche Linien gibt. Aber auch evangelische Christen halten genauso an der successio fidei fest).

Das Vertrauen in einige Wissenschaftsgebiete ist zwar erschüttert. In seinem Essay in diesem Monat geht Dirnagl auf die Ernährungsmedizin ein (die aber nur wenig interne Kritiker hat), ich hätte hier wieder mit den NO2-Toten der Umweltepidemiologie angefangen (die aber auch interne Kritiker mundtot macht, zum Glück hat die Leopoldina die Diskussion beendet).

Ich denke, wir brauchen jedenfalls mehr Ioannides’, Dirnagls und Mohers als Wissenschaftstheoretiker, dass die Blockchain des Vertrauens in die Wissenschaft nicht gebrochen wird. Dass mit dem allgegenwärtigen Populismus und der Macht des Internets der Wert von Wissenschaft nicht generell verfällt, dafür muss allerdings die ganze Zivilgesellschaft aufstehen.

 

CC-BY-NC Science Surf accessed 07.11.2025

What is a predatory journal?

Nature reports a new definition for predatory journals

Predatory journals and publishers are entities that prioritize self-interest at the expense of scholarship and are characterized by false or misleading information, deviation from best editorial and publication practices, a lack of transparency, and/or the use of aggressive and indiscriminate solicitation practices.

This definition is much broader than I would have expected.

Smaller scientific societies prioritize of course their self-interest and even middle and top tier journals occasionally provide misleading information.

There is also a lack of transparency whenever an anonymous referee or editor decides on your paper without any explanation (or justification (as happened to me this morning. “Lack of space” is ridiculous in the internet age).

So what is a predatory journal? I can’t put the answer into one sentence without annoying also serious journals.

And there is already some considerable literature on the inner workings of true predatory journals. I would there suggest for for a scoring system, for example

  • publication costs >1000€
  • turn around time <4 weeks
  • less than 3 experienced referees

and many more details as specified in the Nature report sums up to a predatory likelihood.  All journals passing a threshold, should be officially listed as “predatory”.

 

CC-BY-NC Science Surf accessed 07.11.2025

Act locally, think globally

Nature is citing an in-depth analysis of policy documents in research integrity in Sci Eng Ethics which used co-word analysis. The result? There seems to be no joint language so far

‘integrity’ has a strong connection to ‘policy’ and ‘institution’ in the British, Dutch and Norwegian documents. However, it is has strong connection to ‘society’ in German policy documents and is connected to ‘virtues’ and ‘institution’ in Italian documents … Furthermore, the theme ‘misconduct’ co-occurs most frequently with the theme ‘repression’ in British documents, with ‘institution’ and ‘science’ in the German documents and—remarkably—with ‘virtues’ in Dutch texts.

 

CC-BY-NC Science Surf accessed 07.11.2025