Category Archives: Noteworthy

Krankheitscluster: Leukämien, Asthma, Lungenkrebs, ALS

Die Cluster Epidemiologie ist ein spannendes Teilgebiet der Epidemiologie, das sich mit der Untersuchung von Krankheitsausbrüchen in geografischen oder sozialen Clustern befasst. Die Ursache einer Krankheit zu finden , die in einer bestimmten Populationen oder Regionen gehäuft auftritt, ist immer  schwierig und selbst wenn man die Ursache gefunden hat, ist sie kaum zu beweisen, da sich eine Re-Exposition  verbietet.

Ich werde  hier die Infektionskrankheiten einmal ausklammern, ebenso wie Berufskrankheiten oder die Ausbrüche mit bekannten Ursachen (Hiroshima, Bhopal, Seveso, …) und stattdessen einen bisher kaum benutzten Beweis versuchen, um ihn dann bei vier Clustern anwenden: Elbmarsch (Störfälle Kraftwerk), Umhausen (Radon Exposition), Barcelona (Staub von Sojabohnen) und Montchavin (Giftlorchel Vergiftung). Die ersten drei Fällen habe ich selbst oder über Institutsmitarbeiter erlebt, den letzten Fall kenne ich nur aus der Literatur.

In der Medizin gab es immer schon die “diagnosis ex juvantibus”,  wenn die Diagnose durch den Erfolg oder Misserfolg einer therapeutischen Maßnahme gestellt wird.  Bleibt die erhoffte Wirkung aus, kann dies die Verdachtsdiagnose widerlegen oder bestätigen, so etwa bei  Infektionen  wenn das Antibiotikum bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion anspricht. Oder wenn bei unklaren gastrointestinale Beschwerden eine symptomatische Besserung nach Protonenpumpenhemmern die Refluxkrankheit sichert. Oder eine fragliche Allergien nach Antihistaminika anspricht.

Ich übertrage das Prinzip nun auf die Cluster Epidemiologie: Kann der  Wegfall des vermuteten Risikofaktors auch den Krankheitsausbruch zum Erliegen bringen? Ist das dann ein gültiger indirekter Beweis?


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I asked chatGPT about SARS-CoV-2 genome similarities and this is what I got

https://chatgpt.com/share/67e9741d-bcf4-8000-bb60-26dc50e6fa5f

Where was the closest sequence observed before the first COVID-19 sequence?

The closest known sequence to the first identified SARS-CoV-2 genome (from Wuhan, China, in December 2019) comes from bat coronaviruses, particularly RaTG13, which was found in a bat (Rhinolophus affinis) in Yunnan, China, in 2013. RaTG13 shares about 96.2% genetic similarity with SARS-CoV-2, making it the closest known relative at the time. Additionally, other similar sequences, such as BANAL-52, BANAL-103, and BANAL-236, were later discovered in bats in Laos, showing even closer similarity in certain regions of the genome. Would you like more details on these related viruses?

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Ist Wissenschaft politisch?

Auch wenn wir uns in Wahl der Forschungsfrage, in der Wahl dere Methode und in der Interpretation der Ergebnisse um Objektivität und Distanz bemühen, ist Wissenschaft immer politisch.

Natürlich kritisieren Wissenschaftler/innen unzulässige politische Einflussnahmen (zuletzt in Deutschland in der Fördermittelaffäre). Und natürlich haben auch Universitäten unterschiedliche politische Ansichten, gerade live zu sehen wo die eine Universität Widerstand zeigt, und die andere einknickt.

Stuart Ritchie hat dazu einen exzellenten Essay verfasst “Wissenschaft ist politisch – und das ist übel” in dem er zunächst auflistet, was es bisher zu dem Thema gibt,

– Science Has Always Been Inseparable From Politics (Scientific American)
– News Flash: Science Has Always Been Political (American Scientist)
– Science Is Political (Chemistry World)
-Yes, Science Is Political (Scienti;c American)

Aber dann geht er zur Frage über, was bedeutet das eigentlich,  daß die politische Agenda immer mehr die  wissenschaftliche Ergebnisse  beeinflusst?

Forschung wird von der Politik gerne in eine Richtung gelenkt, die politische Ziele unterstützt, anstatt neutral und faktenbasiert zu bleiben.  Die öffentliche und akademische Debatten werden eingeschränkt, dabei werden kritische Stimmen oder abweichende wissenschaftliche Ansichten unterdrückt oder sogar delegitimiert, wenn sie nicht dem vorherrschenden politischen Narrativ entsprechen.

Wenn Finanzierung und Karriere  aber von politischer Anpassung ab hängen, dann sind– Forschende zunehmend darauf angewiesen, ihre Arbeiten an politische Erwartungen anzupassen, um Fördergelder und akademische Positionen zu sichern. Die Gefahr dabei: Es wird nicht ohne langfristige Folgen bleiben. Sobald  Wissenschaft als politisches Werkzeug wahrgenommen wird, verliert sie  die Glaubwürdigkeit und damit das Vertrauen der Gesellschaft und ihre Fähigkeit, objektive Erkenntnisse abzuliefern.


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Excess mortality and government response in Germany

As an update of my earlier COVID19 paper, I thought  about correlating excess COVID19 mortality

with the Oxford stringency index of government response.

just to answer the question: What had been appropriate?

Getting the data is no problem but verifying and selecting the best variables is a nightmare and involves so many a priori decisions that I am basically lost here. And it looks weird just by overlaying both plots.


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Die Bayerische Landesärztekammer (BLAEK): Die Selbstbedienung der Selbstverwaltung

Abgesehen von der verständlichen Verärgerung von Ärztinnen und Ärzte, die in Bayern nun plötzlich mit ihrer Rente die Ärztekammer finanzieren sollen, offenbart sich dabei ein eigenartiges Selbstverständnis der Kammer und ihres Präsidiums.

Warum ignoriert es die Leserbriefe seiner Mitglieder (im Bayerischen Ärzteblatt 3/2025) und führt die Aufsichtsbehörde mit falschen Angaben in die Irre? Juristische Fragen erscheinen mir dabei aber zweitrangig – Gerichte werden letztendlich über die Rechtmässigkeit der neuen Gebührenbescheide entscheiden. Viel bemerkenswerter ist aber der Wandel des ärztlichen Selbstbilds vom sicheren, gut bezahlten Beruf zur durchökonomisierten Dienstleistung mit Budgets und Fallpauschalen. Der einstige Zusammenhalt des Standes ist brüchig geworden, wie früher kostenlos behandelt niemand mehr seinesgleichen. Die hippokratische Tradition, den Lehrmeister „wie die eigenen Eltern“ zu achten und den Lebensunterhalt zu teilen? Mit den neuen Kammergebühren für nicht mehr berufstätige Ärztinnen und Ärzte wird genau das Gegenteil gemacht.

Ärztekammern hatten einmal eine integrative Funktion. Heute dominiert die Zersplitterung: Klinikärzte, Niedergelassene, Angestellte, Berufsaussteiger – wessen Interessen vertritt denn diese Kammer? Offenbar vor allem ihre eigenen. Eine halbe Million Euro jährlich für den Präsidenten und seinen Vertreter muss schließlich finanziert werden.

Schon 1955 beschrieb es Northcote Parkinson: Bürokratien wachsen unabhängig von ihrer Arbeitslast. Mehr Personal schafft neue Hierarchien, rechtfertigt sich mit internen Prozessen. Aber während Bürokraten sich am liebsten selbst verwalten, erledigt immer mehr künstliche Intelligenz Routinejobs: Buchhaltung, Terminmanagement, Verwaltung – Einsparpotenzial 30–50 % in fünf Jahren. Die Reaktion der Bayerischen Landesärztekammer? Statt einsparen mehr ausgeben.

„Wir evaluieren Digitalisierungsmöglichkeiten – Apps statt Papier.“

Ernsthaft – wer braucht noch eine weitere App? Und Stockfotos falscher Ärzte in den Broschüren? Capgemini, Werbung für PVS holding, die acti­ve­Mind AG,  D-Trust…? Statt echter Reformen gibt es eine Social-Media-Offensive mit ganzen 401 YouTube-Abonnenten und 2.540 “Freunden” auf Facebook. Die meisten der kümmerlichen Follower kommen aber nicht von den 97.000 Kammermitgliedern…

Die endgültige Entscheidung über die Gebührenerhöhung steht noch aus. Aber auch so haben wir die rhetorische Nebelkerze der „Generationengerechtigkeit“ zur Kenntnis genommen und was die  Bayrische Landesärztekammer darunter versteht – sie steht für Euphemismus und Verdrehung der Tatsachen. Management-Floskeln über „finanzielle Stabilität“, „zukünftige Leistungsfähigkeit“ und „veränderte Rahmenbedingungen“ verschleiern das eigentliche Problem: Die Bayerische Landesärztekammer muss nun nicht nur ihre Gebühren rechtfertigen, sondern mittlerweile auch ihre Existenz.

Denn ausgebildet und geforscht wird in der Medizin schliesslich immer noch an Universitäten. Geprüft wird in staatlichen Examen, die Approbation verleiht die Landesbehörde. Die Honorare werden privat oder über die KV erstattet. Hier werden auch die Bereitschaftsdienste organisiert, Vertragsärzte vertreten und Fortbildungen organisiert. Gerichte und Schiedsstellen berufen Gutachter von den Fakultäten oder Akademien. Der Arztausweis kommt vom Kreisverband, zusätzliche Facharzt Zertifikate könnten jederzeit auch akkreditierte medizinische Fachgesellschaften vergeben. Stammtisch und Fortbildung funktionieren alle auch ohne Landesärztekammer und ganz ohne penetrante Unterstützung von Pharmaunternehmen (“MEZIS“). Ärztliche Kreisvereine, Landesärztekammer und Bundesärztekammer, wieviel davon ist völlig sinnlose  Redunandanz?

Es kann ja jeder gerne freiwillig Kammermitglied bleiben, aber warum denn nun neuerdings Zwangsgelder nach Ende der Berufstätigkeit? So überaltert und reformunfähig wie die Kammer auftritt?

Der Autonomie der ärztlichen Selbstverwaltung muss Grenzen gezogen werden, so die frühere Aussagen des Bundesverfassungsgerichtes. Nur leider versagt die Kontrolle in Bayern, wenn das zuständige Staatsministerium auf Nachfrage nur die allseits bekannten Management Floskeln wiederholt.

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Der MDPI Deal (3 of 3)

Fortsetzung von Teil 1 (Studie Kassel, Laborjournal, THE, QSS) und Teil 2 (Delisting, Stealth Correction, Schmitz/ZB MED)

Die Frage ist nun – über wieviel Geld reden wir überhaupt? Dazu gibt es nur Schätzungen. Sie liegen für MDPI in der Grössenordnung  von über einer halben Milliarde Euro und damit die grösste je für OA bezahlte Summe mit roundabout 640 Millionen Euro.

https://arxiv.org/abs/2407.16551

Ein zweite Schätzung geht zu 1 Milliarde – zusammen mit dem zweiten nicht minder dubiosen Frontiers Verlag.

MDPI and Frontiers are not the ideal destination for every paper of every author, but at one point, they combined for about 500,000 papers (annualized), while growing at a rapid pace. This translates into nearly $1,000,000,000 annual revenue, powered by papers in Guest Edited collections.

Schauen wir uns also den ZB MED Vertrag etwas genauer an  – er steht online auf Zenodo – da er in fast allen Punkten zu Ungunsten von ZB MED und dem deutschen Steuerzahler ausgeht. In der automatisierte LLM Analyse

Finanzielle Bedingungen: Vorauszahlungen (Flat Fee) sind bis zum 28. Februar fällig, ohne Regelung für Rückerstattungen. Rabatte gelten nur unter bestimmten Bedingungen (z. B. wenn der korrespondierende Autor zur Institution gehört).

Haftung & Kündigung: „Wesentlicher Vertragsbruch“ ist nicht genau definiert. Keine Regelung für eine außergerichtliche Streitbeilegung.

Datenschutz: Vertrag nennt DSGVO und SDPA, aber keine klaren Vorgaben zur Datenverarbeitung oder zum Umgang mit Datenschutzverletzungen.

Gerichtsstand & Recht: Schweizer Recht und Basel als Gerichtsstand – ungünstig für ZB MED.

Archivierung & Open Access: MDPI entscheidet über den Archivierungsmechanismus – unklar, ob ZB MED Einfluss darauf hat und warum ZB MED das nicht selbst übernimmt.

Vertragsverlängerung: Verlängerungsverhandlungen müssen spätestens zwei Monate vor Vertragsende beginnen – zu wenig Zeit für interne Abstimmungen.

Warum nur wirft der Staat so viel Geld für eine private Firma aus, wo doch die Archivierung von Artikeln mit Forschungsergebnissen eine zentrale Aufgabe des Staates war?


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chatGPT halluziniert

… mal wieder, sogar bei der simplen Frage, warum die Kette am Fahrrad rechts montiert wird. chatGPT 4o jedenfalls argumentiert so

Standardisierung und Tradition. Fahrräder wurden historisch so entwickelt, dass die Kette rechts sitzt, da die meisten Menschen Rechtshänder sind und es sich für die Bedienung von Gangschaltung und Wartung als praktischer erwies.

Die Aussage, daß die meisten Menschen Rechtshänder sind, stimmt natürlich. Die Begründung aber ist falsch, denn man könnte ja auch links schalten – das muss man auch mit den wunderbaren Rahmenschaltern an den italienischen Klassikern. Und für die Wartung ist es auch egal, ob die Kette nun rechts oder links läuft.

Mechanische Vorteile. Die rechte Seite der meisten Fahrräder ist für den Antrieb optimiert (Kettenblatt, Kassette, Schaltwerk). Links ist die Kurbel meist frei von Zahnrädern, was eine symmetrische Kraftübertragung auf die Pedale ermöglicht.  Die meisten Kettenantriebe drehen sich im Uhrzeigersinn (von rechts gesehen), was mit der traditionellen Konstruktion kompatibel ist.

Das ist auch irgendwie  Quatsch und  erklärt zudem  überhaupt nichts.

Sicherheits- und Wartungsaspekte. Die rechte Kettenposition hält den Fahrer auf der vom Bordstein abgewandten Seite frei von Kettenfett.

chatGPT fährt offensichtlich im Linksverkehr? Es kommen immer irgendwie relevante Gesichtspunkte, ohne dass der Sachverhalt aber „verstanden“ wäre.

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The great consciousness debate

The most recent discussion abut consciousness was going in circles, having now a dozen of competing theories as summarized  by chatGPT and reworked by me for omissions. Not sure if all the summaries and references are good, but maybe this is a good starting point to understand the background of  a new paper.
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Citation quality

There is a super interesting study on citation quality in scientific studies.

In this study, we introduced a computational pipeline to analyze citation fidelity on a large scale and developed an automated measure to evaluate how authors report prior findings. By applying this method to 13 million citation sentence pairs, we uncovered several key insights into the dynamics of scholarly communication and show citation fidelity is higher with closer proximity. Through a quasi-causal experiment, we further establish that the “telephone effect” contributes to information loss: when citing papers exhibit low fidelity to the original claim, future papers that cite both the citing paper and the original show even lower fidelity to the original.

Fig4 in Citation fidelity is negatively correlated with the seniority of first authors

Clearly incorrect or misleading information couldn’t be identified in this study although the definition a cut-off should be possible.

And well, I would be also very interested if there are differences by scientific field.


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Don’t get your work published? Just create your own journal!

This is the super dangerous strategy of the Alt-Right and allies.

There is of course a rise and fall of scientific journals over the years but in the past this was more driven by scientific interests than by providing a scientific backup of political decisions. What if we can’t rely on PubMed anymore?

PubMed is incredibly reliable. And a lot depends on it. It’s an ecosystem built around MEDLINE, the steady feed of new publications in biomedicine: It determines which journals count, takes their output in, adds valuable information and linkages, and feeds it back out – free to users globally. And there’s a lot more, too, that we rely on from the NCBI (the National Center for Biotechnology Information at the NIH’s National Library of Medicine).

Last month a prominent right-wing dark money group launched its own Academy Public Health journal to compete with other medical journals.

At first blush, the RealClear Foundation’s foray into public health research looks like  serious venture. The academy’s webpage claims it is an “international association public health scholars, researchers and practicing professionals in the field of public health and its many specialties,” and declares that “members are united in their commitment to open discourse, intellectual rigor and broad, equitable access to scientific discovery.”

Carl Bergstrom was the first to note the anti-vaxxer clique

The bylaws reveal a wild sort of National Academy of Sciences cosplay, dialed up to eleven and designed to exclude everybody except fellow…er…contrarians. Only members can publish, new members are brought in by existing ones, and the editor-in-chief cannot reject members’ peers.

Who is on the editorial board? It looks like a COVID-19 misinformation rehabilitation group

Martin Kulldorff, PhD
Andrew Noymer, MSc, PhD
Carl Heneghan, BM, DPhil
Christine Stabell Benn, MD, PhD, DMSc
David Livermore, PhD
Günter Kampf, MD
Helen Colhoun, DMed, MPH
Jayanta Bhattacharya, MD, PhD
John Ioannidis, MD, DSc
Maged Kamel Boulos, MD, PhD
Marty Makary, MD, MPH
Mohammad Ali Mansournia, MD, MPH, PhD
Peter Gøtzsche, MD, DMSc, MSc
Ruth Gil Prieto, PhD
Sander Greenland, DrPH
Scott Atlas, MD
Sergio Recuenco, MD, MPH, DrPH
Simon Wood, PhD
Sunetra Gupta, PhD
Tom Jefferson, MD, MSc

Walker Bergman is going through all the names – basically all of them have been prominent voices in discussions about COVID-19, infectious disease modeling, vaccine effectiveness, and public health policies.

Several, such as Martin Kulldorff, Sunetra Gupta, and Jay Bhattacharya, were involved in the Great Barrington Declaration, which criticized strict lockdown measures and advocated for focused protection of vulnerable populations during the pandemic.

Others, like John Ioannidis and Carl Heneghan, have been critical of certain public health responses.  While they are not right-wing themselves, their ideas have been embraced by right-leaning or libertarian political groups.  More recently some names have become more famous as reported by WIRED.


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Stille Post

Wer erinnert sich noch an die unsägliche Diskussion zu 6.000 NO2 Toten? Aber wir haben nichts daraus gelernt, denn ein paar Jahre später kam dann die pseudowissenschaftliche  Hochrechnung einer europäischen Agentur names EEA zu 1.200 toten Kindern.

Und weil es PR mässig so gut lief, dann Ende des letzten Jahres wieder einen dieser Berichte der EEA ohne nachvollziehbare Methodik und ohne wissenschaftliche Grundlage.  Wie zu erwarten wird der Bericht aber prompt von der DUH aufgegriffen und nachbearbeitet.

Es hat so ein bisschen etwas von dem “Stille Post” oder “Flüsterpost” Spiel.  Die EEA raunt der DHU etwas ins Ohr, die flüstert es an das UBA, die flüstert es dann an die dpa, die Zeitungen übernehmen es.

Zum Glück aber gibt es Übermedien.

https://uebermedien.de/103673/warum-sie-von-den-angeblich-3-527-feinstaub-toten-in-berlin-keinen-persoenlich-kannten/

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Cowards

Michael Eisen recently commented on Bluesky on the scientific societies

https://bsky.app/profile/mbeisen.bsky.social/post/3lhepxmuym22y

I commented that this is a déjà vue from spring 2020 when scientific societies didn’t wanted to sacrifice their second cash cow – the conference fees. A few minutes later I had some doubts if this wasn’t a cheeky remark but here is what I found out rather quickly.

https://elifesciences.org/articles/57032

Suggests that funding bodies should reimburse researchers for canceled travel, even if cancellations are voluntary – so the money stays with the organizers

https://link.springer.com/article/10.1007/s40620-023-01723-8

Reducing costs and expanding access can be achieved through tiered registration fees based on income or professional status also for online events – although there are only minimal costs for the society.

https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7229876/

Complaint of dramatic effects on scientific societies.

https://www.propublica.org/article/medical-conferences-didnt-cancel-exposing-doctors-who-treat-high-risk-patients-to-coronavirus

A kidney care company did not cancel its conference even as the coronavirus spread. One attendee has been diagnosed, prompting fears that it will spread among doctors and patients.

https://www.papercurve.com/post/the-medical-conference-is-dead-long-live-the-medical-conference

Medical societies responded particularly slowly and conservatively to sudden, strict event curtailment. After all, there was no way of knowing just how quickly the coronavirus would spread, nor how long it would take us to get a handle on it, medically speaking.

https://www.frontiersin.org/journals/medicine/articles/10.3389/fmed.2021.726037/full

Among 33 conferences analyzed, 13 (39.4%) were conducted as scheduled, nine (27.3%) were canceled, eight (24.3%) were postponed to 2021 or 2022, and three (9.1%) were delayed but conducted in 2020.


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I asked chatGPT for scientific fields that have completely collapsed

There are very few instances where an entire scientific field has completely collapsed but there are cases where once-prominent fields were either abandoned, replaced, or significantly redefined due to paradigm shifts. It would have taken me 2 weeks to compile this list while chatGPT could do that in seconds (and denies to have used Wikipedia). Here are some examples:

1. Phlogiston Theory (18th Century) – Replaced by Modern Chemistry

  • What it was: A widely accepted theory that explained combustion and rusting as the release of an invisible substance called “phlogiston.”
  • Why it collapsed: Antoine Lavoisier’s discovery of oxygen in the late 18th century showed that combustion was actually a reaction with oxygen, not the loss of phlogiston. This led to the rise of modern chemistry and the fall of phlogiston theory.

2. Geocentrism (Ptolemaic Model) – Replaced by Heliocentrism

  • What it was: The belief that Earth was the center of the universe, with the Sun and planets orbiting it.
  • Why it collapsed: Observations by Copernicus, Galileo, and Kepler provided overwhelming evidence for a heliocentric solar system, where planets orbit the Sun.

3. Vitalism – Replaced by Biochemistry and Molecular Biology

  • What it was: The idea that living organisms were fundamentally different from non-living things because they contained a “vital force” beyond physical and chemical processes.
  • Why it collapsed: Discoveries in biochemistry and molecular biology, such as the synthesis of urea (Wöhler, 1828) and the discovery of DNA’s structure, showed that life can be explained through chemistry and physics alone.

4. Catastrophism (Pre-Darwinian Geology) – Replaced by Uniformitarianism

  • What it was: The belief that Earth’s geological features were shaped primarily by sudden, short-lived catastrophic events (like Noah’s flood).
  • Why it collapsed: Charles Lyell’s uniformitarianism argued that slow, gradual processes (like erosion and sedimentation) shaped the Earth over millions of years. This view became the foundation for modern geology.

5. Alchemy – Replaced by Modern Chemistry

  • What it was: A mix of mystical, philosophical, and proto-scientific ideas aimed at transforming base metals into gold and discovering the “elixir of life.”
  • Why it collapsed: The development of systematic chemical experimentation and the discovery of elements through atomic theory rendered alchemy obsolete.

6. Ether Theory – Replaced by Relativity and Quantum Mechanics

  • What it was: The idea that light waves needed a medium called “luminiferous ether” to propagate through space.
  • Why it collapsed: The Michelson-Morley experiment (1887) failed to detect ether, and Einstein’s theory of relativity (1905) showed that light does not need a medium to travel.

7. Spontaneous Generation – Replaced by Germ Theory

  • What it was: The belief that living organisms could arise spontaneously from non-living matter (e.g., maggots appearing from rotting meat).
  • Why it collapsed: Louis Pasteur’s experiments in the 19th century proved that life comes from pre-existing life, leading to the acceptance of germ theory.

While complete collapses of scientific fields are rare, history shows that many dominant ideas have been overturned or refined as new evidence and methods emerge.


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Der MDPI Deal (2 of 3)

Fortsetzung von Teil 1 (Studie Kassel, Laborjournal, THE, QSS)

Warum MDPI fragwürdig ist? Scholarlykitchen beschreibt das Delisting des wichtigsten MDPI Journals

MDPI’s largest journal, the International Journal of Environmental Research and Public Health (IJERPH), was delisted from the Web of Science (WoS) in March 2023. What came next was both expected and staggering. The journal shrunk by 88% in comparison to its peak. It published about 1,800 monthly papers in the three-month period from December 2022 to February 2023, and it dropped to about 200 monthly papers in summer 2023.

Die Auswirkungen des freien Falls auch im Detail bei Scholarly Kitchen beschrieben.

Die nächste fragwürdige Praktik ist die Stealth Correction – die nachträgliche heimliche Korrektur eines bereits veröffentlichten Artikels, die bei Zeitschriften ohne Papierausgabe und ohne Blockchain Verifizierung jederzeit möglich ist, so der Artikel von René Aquarius. MDPI folgt in der Blacklist hier an zweiter Stelle direkt hinter dem dubiosen Verlag BAKIS Productions LTD.

Die wohl umfangreichste Analyse von MDPI steht auf dem Blog von Paolo Crosetto “Is MDPI a predatory publisher?”

So, is MDPI predatory or not? I think it has elements of both. I would name their methods aggressive rent extracting, rather than predatory. And I also think that their current methods & growth rate are likely to make them shift towards more predatory over time.

Das leitet über zu der Frage: Wie kann die ZB MED mit einem solchen Verlag eine Vereinbarung über Millionen Steuergelder treffen? Jasmin Schmitz ist die zuständige ZB MED Expertin.

 

 

Sie hat offensichtlich eine andere Meinung, denn sie teilt den Laborjournal Artikel über die “Grauzone zwischen seriös und räuberisch” auf Social Media und findet den Verlag nicht seriös sondern “befremdlich”.

 

 

MDPI bezahlt keine Reviewer sondern formatiert lediglich PDFs und dafür geben wir Steuergelder aus?


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The new poster girl of the technocrats

The debate over research privatization is intensifying. Here is my annotated transcript of Sabine Hossenfelder’s latest video.

I recently angered some people by saying that if I had any choice in the matter, I wouldn’t want my taxes to pay for research on the description of smell in the English literature. Some have taken that to mean that I want to defund all of academia. So let’s talk about it. Should we defund academia?

I appreciate all experts in English literature; it’s part of our cultural heritage, like many other things worth preserving. Acknowledging my own limitations, I avoid commenting on topics like English literature or dark matter, as they are beyond my expertise. So why doesn’t SH recognize hers? Continue reading The new poster girl of the technocrats


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