Mit der destatis PM Nr 563 gehe ich davon aus, dass es in der Tat eine Übersterblichkeit in Deutschland gab, d.h. dass in den gemessenen Zeitspannen die Zahl der Sterbefälle signifikant über der durchschnittlichen Zahl der Sterbefälle des vorangegangenen Vergleichszeitraums lag.
Die Erklärung umfasst
nachlaufende Todesfälle zB durch Grippe bei nachlassender Infektionsprophylaxe nach der Welle
vorgezogene Todesfälle zB Personen die ohne das Auftreten der Corona-Welle infolge von Vorerkrankungen oder altersbedingt schon früher gestorben wären
reduzierte Therapieangebote während der vorangegangenen Welle etwa durch ausbleibende Therapie onkologischer oder kardiovakulärer Erkrankungen
eventuell auch noch ein geringer Meldeverzug
Die Frage ist ohne Zusatzstudien nicht einfach zu beantworten, ein Zusammenhang mit der Impfung ist aber praktisch ausgeschlossen.
In Antwort auf einen Tweet von Vincent Glad, der das Überschwappen der Infektion von der jüngeren/mittleren auf die ältere Altersgruppe in Marseille zeigt
dto aus Spanienhier nun eine Analyse des aktuellen RKI Datensatzes.
Der Begriff ist nicht neu, er wurde wohl 2019 von der Zeitschrift Atlantic erstmals in das allgemeine Bewusstsein gerückt für Forschung die direkt – ohne Ausschreibung, Wettbewerb oder Review – finanziert wird. Damals war es das MIT Media Lab, das “Spenden” von Jeffrey Epstein angenommen hat. Das muss nicht per se fragwürdig sein, hinterlässt aber doch ein ungutes Gefühl, warum gibt jemand sein Geld für Forschung aus?
Das Ganze ist natürlich ein Witz, wenn nun die Unikinderklinik Freiburg schon beklagt, dass sie nicht mehr genügend Patienten für ihre Studie findet. Und wo sollen mit aktuell 54 Neuerkrankungen in Niedersachsen die 1000 Fälle für eine Biobank herkommen? Wo sich doch längst vor Monaten ein internationales Konsortium zu der Frage gebildet hat und es nun wirklich nicht die primäre Frage ist, ob eine Genvariante das Risiko um das 1.1 fache erhöht. Mit dem nächsten Virus ist sowieso wieder alles anders.
Und sollten die Studien nicht helfen, die Containment Massnahmen zu steuern? Ausser der Gangelt Studie kenne ich keine einzige offizielle Zahl obwohl vor genau 4 Monaten der erste Fall in München beschrieben wurde. Nach den letzten Presseberichten werden die Ergebnisse der sugar daddy Studien hinter verschlossenen Türen dafür hergenommen um die lokale Politik zu rechtfertigen, ohne dass sie irgendjemand überprüfen kann. Vielleicht ist das auch besser so, denn wir wären wahrscheinlich von der Qualität enttäuscht, da kann ich mich nur Antes in der Lagebeurteilung vom 25.5. anschliessen
Ja, es gibt ein klareres Bild von der Unklarheit. Es gibt leider extreme regionale Unterschiede. Das war die Hauptkritik an der Heinsberg Studie mit ihren 14 oder 15 Prozent Dunkelziffer. Wenn ich in einen Hotspot fahre, bilde ich natürlich das ab, was vor Ort passiert ist. Es ist aber ohne jede Aussagekraft für das ganze Land … Die verschiedenen Massnahmen sind so miteinander vermengt, dass man das nicht differenzieren kann. Wir gehen leider mit allen Fehlern der Welt zurück in die Öffnung. Es ist ein Abschied von der Wissenschaft, den wir gerade sehen. … Wir haben weltweit etwa 1100 sichtbare Studien zum Thema Corona. In Deutschland scharren auch alle mit den Hufen … um Studien durchzuführen. Leider aber gibt es keine Führungsstruktur, die diese Anstrengungen koordiniert. Meine größten Vorwürfe gehen in dieser Hinsicht an das Bundesforschungsministerium, von dem man fast nichts hört. Wir bräuchten für Deutschland einen Masterplan von Fragen. Dann müsste man diese Aufgaben verteilen und die Ergebnisse zusammenfassen, damit diese Entscheidungen dienen können. Dafür muss sich Wissenschaft allerdings koordinieren lassen.
When most of a population is immune to an infectious disease either by natural infection or by vaccination, this provides indirect protection — or herd immunity — to those who are not immune to the disease.
A positive antibody response does not necessarily mean that there is immunity but nevertheless it may give a first indication how many individuals may have had contact with a virus. Be aware of several infodemic websites on seroprevalence. Also note that most information is distributed by news agencies, press offices and preprints only bypassing usual standards in science. Unfortunately also most tests have not been properly standardized.
1. Die kritische Grenze an Corona Viren, mit der man sich infizieren kann, liegt zwischen 100 und 1.000 Viren.
2. Mit normaler Nasenatmung gibt eine infizierte Person 20 Viren pro Minute durch die normale Nasenatmung ab. Nach 30-60 Minuten in einem schlecht belüftetem Raum ist genügend Aerosolnebel im Raum, um andere zu infizieren.
3. Sprechen produziert das 10fache, ca 200 Viren pro Minute, hier wird es also schon ab 5 Minuten kritisch.
4. Lautes Sprechen und Singen verteilt Aerosol weiter als 2 Meter und kann bis zu 2.000 Viren pro Minute erreichen. Hier ist die kritische Grenze also schon nach 30-60 Sekunden erreicht.
5. Beim einmaligen Husten können bis zu 200 Millionen Viren herausgeblasen werden, was für eine Infektion reicht.
6. Singen ist besonders ungünstig, da bei Mundatmung das Virus tief in die Lunge transportiert wird. In der Nase gibt es zwar die meisten Andockstellen für den Virus, deshalb verlaufen die meisten Infektionen harmlos, aber leider auch tief in den Alveolen / Lungenbläschen.
7. Sogenannte Superspreader können auch noch deutlich höhere Virusmengen ausstossen. Superspreader sind relativ frisch und vor allem tief in der Lunge infizierte Personen mit gewöhnlich wenigen Symptomen. Aerosol wird unter Druckänderungen im Brustraum beim Zu und Aufklappen der Alveolen produziert, also nicht im Luftstrom der Bronchien wie häufig angenommen. In der frühen Infektionsphase verdoppelt sich das Virus besonders schnell; bei Infektion der Alveolen liegt viel virushaltiges Material herum; Singen mit vielen Druckänderungen bewegt die Alveolen kräftig durch und schüttelt sie quasi aus.
8. Diese mehr experimentelle Sicht wird von den epidemiologischen Daten aus vielen Hotspots bestätigt: Ereignisse mit viel Reden und Singen: Kitzloch in Ischgl, Champions League Bergamo, Kirchenkonzert Kupferzell, Posaunenfest Eschental, Mulhouse Pfingstgemeindetreffen, Starbierfest Mitterteich. Es sind dabei nicht so sehr die Tröpfchen, sondern die Aerosole, siehe auch auch Drosten Folge 40.
9. Leider gibt es daher auch viele Erkrankungs- und Todesfälle bei Chören: Washington 40 infiziert, 4 tot. Berliner Dom Chor 50 infiziert, Chor in Hohenberg 16 Infizierte, Tote jeweils noch nicht erfasst.
“Silver bullet” ist eigentlich übersetzt Wunderwaffe oder Königsweg. Ob die Corona-Epidemie zum Wegbereiter einer Klimawende wird? Mehre Twitter Beiträge heute verlinken auf einen medium Artikel von Brad Zarnett ” Das Problem ist nicht Plastik, nicht die Abholzung, nicht das Auslöschen einer Spezies oder der Biodiversität, es ist die Art und Weise wie wir unser Zusammenleben gestalten, wie wir Geschäfte machen und wie wir den Fortschritt messen”
Something changed recently when I saw a map comparing the air over China before and after the country went into lockdown in an attempt to contain the COVID-19 Coronavirus. Slowly over the course of a week, I began to see the issue of climate change in a whole new light. … The path towards a stable climate will need to run through some kind of economic collapse. It will have nothing to do with a more sustainable business model or more progressive government action — both of those approaches have failed. Let’s face it — people just don’t feel the urgency to change how they live their lives and government is too weak and/or corrupt to lead the way.
Am 16.12. war die Weihnachtsvorlesung des Ökonomen Hans-Werner Sinn (“das grüne Paradoxon”) in der Aula der LMU. Sinn stellte dort seine Thesen zur Wiederaufnahme der Kernernergie vor – gegen den Ausbau CO2 freier Techniken der Energiegewinnung durch Solarenergie und “Windflügel” und Energiespeicherung durch Pumpspeicherkraftwerke oder H2. “Wir bauen doch auch neue Passagierschiffe obwohl die Titanic unterging”.
Dabei liegt der Beitrag von Kernkraftwerken zur Endenergieversorgung in Deutschland bei nur 11% mit sinkender Tendenz und ist auch politisch keine Alternative durch die Risiken bei Betrieb und Endlagerung.
Allein schon semantisch, ist das grüne Paradoxon längst ein Misnomer. Die Energie- und Verkehrswende ist kein grünes Thema mehr. Und paradox (“der gewöhnlichen Meinung zuwiderlaufend”) ist es auch nicht, dass die absehbar verbesserte Umweltpolitik die Ressourcenförderung und -verbrauch übergangsweise beschleunigen kann. Ein kurzfristiger Anstieg der Förderung kann natürlich vorkommen, ist aber dann wohl mehr ein kurzfristiger Rebound als ein wirkliches Paradox, denn wenn die Nachfrage langfristig überall sinkt, dann bleibt das Öl im Boden und wird nicht mehr in Geld in der Schweiz umgewandelt. Bei verminderter Nachfrage stehen die Förderanlagen nutzlos herum (und verfallen) oder müssen mit Verlust instand gehalten werden. Sein angenommener Verschiebebahnhof “dann nehmen die Amerikaner oder Chinesesen das Öl” ist zudem rassistisch, denn das Argument unterstellt allen nicht EU Staaten sowenig Intelligenz, dass sie die Klimakrise nicht mitbekommen würden.
In zwei geschlagenen Stunden habe ich keinen einzigen empirischen Beweis für Sinns These gesehen, dafür aber immer wieder populistische Stimmungsmache, Apelle an den “gesunden Menschenverstand” und um Anerkennung bemühte Überzeugungsversuche, Zitat “das ist kein Modell sondern einfache Rechnung”, “hartes Faktum, das kann jeder rechnen”, “da ist keine Theorie dabei”. Damit brauchen wir uns dann auch nicht wundern, dass heute morgen die ewig gestrigen Ideen wieder in der Zeitung stehen.
Gab es irgend etwas Positives in dem Vortrag? Ja, an wenigen Stellen: Prämienzahlungen für den Erhalt der Wälder wären in der Tat eine gute Idee, ebenso die Besteuerung des Kapitalmarktes in der Schweiz und eine “Koalition der willigen” Nationen, die beim Klimaschutz vorangehen.
Schade, dass von den einstigen Idealen so wenig übrig geblieben ist…
Einwand: Was machen schon die 400 ppm oder 0,04% CO2 in der Atmosphäre, die doch zum Großteil (78,1 %) aus Stickstoff, etwas Sauerstoff (20,9%) und ein bisschen Argon (0,93 %) besteht?
Schon Paracelsus wusste, dass die Dosis das Gift ausmacht (“”sola dosis facit venerum”). Die LD50, also die Dosis, die bei der Hälfte der Menschen tödlich wirkt, liegt bei verschlucktem Botulinumtoxin ungefähr bei 10 Nanogramm. Auf 80 kg Körpergewicht oder 80 000 Gramm oder 80 000 000 Miligramm oder 80 000 000 000 Mikrogramm oder 80 000 000 000 000 Nanogramm gerechnet, sind die 10 Nanogramm nicht sonderlich viel ( 1,25 * 10^-13 ). Aber tödlich, wenn man diese Menge verschluckt hat!
Schlecht aber auch, wenn das CO2 nun an der Decke klebt, die 400 ppm sind die 320 000 fache Konzentration des Botulinumtoxins.
Einwand: Was macht schon 1 Grad mehr im Jahr aus, wo die Temperatur doch bei uns im Jahr zwischen -20 und +35 Grad schwankt?
Wenn ich die rechte Hand auf eine heisse Herdplatte lege und die linke in Eiswasser halte, ist das im Mittel auch nur lauwarm, oder?
Über Jahre und geographische Regionen gemittelte Werte sind nicht geeignet, um Risiken durch Extremwerte zu erfassen. Die Umgebungstemperatur beeinflusst dabei die Mortalität, hier ein Ausschnitt aus einer Grafik im Lancet.
Es gibt in den Grafiken oben (noch) wenige Beobachtungen über 30 Grad, aber hier steigt das Risiko exponentiell an. Was Hitze im menschlichen Organismus anrichtet ist bekannt: Kreislaufstörungen bis hin zu Hitzschlag und Tod.
EP Fischer beschreibt den “gemeinen Menschenverstand” – wie er bei Immanuel Kant im 18. Jahrhundert noch hieß – mir der Schicht von Vorurteilen, die sich in den Köpfen der Menschen ablagern, bevor sie 18 Jahre alt werden. “Es ist das Denken, wie es sich entwickelt und herausbildet, wenn ihm nichts auffällt und nichts dazwischen kommt. Der gesunde Menschenverstand ist das biologische Brett vor dem Kopf, das den Durchblick zur wissenschaftlichen Einsicht verhindert.” Stellen wir also Pro und Contra gegenüber.
Aber gerade in der Wissenschaft, wo es gelegentlich an ihm mangelt und er wenig geachtet ist, wäre es zu begrüssen, wenn der Common Sense eine grössere Rolle spielte. Wissenschafter sind in der Lage, einen detaillierten Gedankengang zu entwickeln, der zu einem unplausiblen und der Vernunft widerstrebenden Schluss führt. Und oft sind andere Wissenschafter bereit, diesen unplausiblen Schluss zu akzeptieren, weil sie sich von den Details der Argumentation einwickeln lassen.
In den Worten des französischen Philosophen der Wissenschaft Gaston Bachelard: “Eine wissenschaftliche Erfahrung ist eine Erfahrung, die der gewohnten Erfahrung widerspricht.” …
Denn zu unseren gewohnten Erfahrungen gehart es zum Beispiel, daß ein Stein schneller zu Boden fällt als ein Blatt. Vor langer Zeit – gemeint ist die Antike – wurde daraus noch der (scheinbar logische) Schluß gezogen, daR allgemein schwere Körper schneller fallen als leichte.
People may be fleeing catastrophic events in their home countries. When preparing now a lecture on medical consequences of the climate crisis ( based on the 2019 Lancet Report ) I found an intriguing piece at the UNHCR website.
According to the Internal Displacement Monitoring Centre, there were 18.8 million new disaster-related internal displacements already in 2017. Displacement across borders also occurs, and may be interrelated with situations of conflict or violence. From the legal side, however, there are no “climate refugees”, as a refugee is defined as a person who has crossed an international border
owing to well-founded fear of being persecuted for reasons of race, religion, nationality, membership of a particular social group or political opinion
1850-1957: D.M. Etheridge, L.P. Steele, R.L. Langenfelds, R.J. Francey, J.-M. Barnola and V.I. Morgan, 1996, J. Geophys. Res., 101, 4115-4128,”Natural and anthroupogenic changes in atmospheric CO2 over the last 1000 years from air in Antarctic ice and firn”.
1958-1974: Means of Scripps Institution of Oceanography Continuous Data at Mauna Loa and South Pole provided by KenMaarie (personal communication)
1975-1982: Means of NOAA/CMDL in-situ data at Mauna Loa and South Pole. (P. Tans and K.W. Thoning, ftp://ftp.cmdl.noaa.gov/ccg/co2/in-situ)
1983-2003: Global means constructed using about 70 CMDL CCGG Sampling Network station data. (P.P. Tans and T.J. Conway, ftp://ftp.cmdl.noaa.gov/ccg/co2/flask)
2004-2007: Global mean growth rates. (T. Conway, ftp://ftp.cmdl.noaa.gov/ccg/co2/trends)
Es ist nicht einfach, hier einen Überblick zu bekommen.
Jedenfalls sollte man von Qualität der Wettervorhersagen (die für die nächsten 24 Stunden von 75% auf über 90% in den letzten 20 Jahren gestiegen ist), nicht auf die Qualität der Klimavorhersagen schliessen.
Die Geschichte der Klimaforschung kann jedenfalls in vier Beiträgen lückenlos nachgelesen werden:
Last week I had the opportunity to attend a lecture by Johann Rockström explaining his most recent Nature commentary about tipping points “too risky to bet against”.
The Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) introduced the idea of tipping points two decades ago. At that time, these ‘large-scale discontinuities’ in the climate system were considered likely only if global warming exceeded 5 °C above pre-industrial levels. Information summarized in the two most recent IPCC Special Reports (published in 2018 and in September this year) suggests that tipping points could be exceeded even between 1 and 2 °C of warming.
This is a cruel message in particular as probably already one tipping point has been passed @ the Amundsen Sea embayment of West Antarctica. There is a thick ice sheet of about 3 km which forms one of the three major ice-drainage basins of the West Antarctic Ice Sheet. And the ice is melting rapidly – with the tipping point having been passed in 1996.
The Amazon is burning right now — the world’s largest rainforest. Estimates of the Amazon tipping point ranges between 20% and 40% deforestation.